Wer wirklich tief in Geschichte und Besonderheiten der Fastnacht eintauchen will, dem sei ein Ausflug ins fränkische Kitzingen angeraten, wo das „Deutsche Fastnachtmuseum“ steht. Den meisten Bayern indes dürfte die Gewissheit genügen, dass am kommenden Montag, 11. November, um 11.11 Uhr der Auftakt der närrischen Saison steigt. Freie Bahn für Elferräte und sonstige Vereinigungen, die im trüben Novembergrau für ein wenig Abwechslung sorgen und sich dabei warmlaufen für den richtigen Fasching, der kommendes Jahr am 27. Februar in seine heiße Phase treten wird.
Allein – in der aktuellen Fastnachtszeit droht den organisierten Narren harte Konkurrenz. Die Deutschen sollen einen neuen Bundestag wählen und die dafür anlaufenden Werbekampagnen der einzelnen Parteien lassen, so viel weiß man aus der Vergangenheit, einiges an öffentlichen Aufführungen erwarten.
Kurzum: Die Grenze zwischen seriösem Narrentum und politischem Schabernack ist fließend, die Unterscheidung nicht immer leicht. Ist das also noch Fasching oder schon Politik? Diese Frage wird sich den geneigten Betrachterinnen und Betrachtern gelegentlich stellen. Doch zumindest die Bayern können auf Erleuchtung hoffen: Nach dem Fasching nämlich kommt die Fastenzeit mit den obligatorischen Starkbier-Predigten. Dort wird dann sortiert zwischen echten Narren und solchen, die sich nur so aufgeführt haben. Insofern: Die Fastnacht kann kommen.
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