Für manche ist Familie ein Segen – für andere eher ein Fluch. Denn auch wenn Eltern scheinbar selbstverständlich zum Leben dazugehören, gibt es viele Menschen, die nichts mehr mit ihren zu tun haben wollen. Wir haben mit Menschen gesprochen, die keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern wollen – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hier erzählen sie ihre Geschichten.
Familie
In den Aussagen ist immer wieder deutlich, dass die Eltern nicht den Erwartungen der Befragten entsprochen haben. Gleichzeitig beklagt man sich aber, dass die Eltern ihrerseits Erwartungen an die Befragten gehabt haben! Das Gute an der Geschichte ist, dass die Befragten ja auch älter werden, und dass deren Kinder dann wahrscheinlich den selben Maßstab an sie anlegen. Denn Eltern sind auch nur Menschen, und Menschen machen nun mal auch Fehler. In den Aussagen ist erkennbar, dass einige Elternteile in schwierigen Lebenssituationen sind oder waren. Gerade da wäre es eigentlich angebracht, diesen Menschen zur Seite zu stehen. Aber heute ist Egoismus angesagt, man will sich nur noch um das eigene Wohl kümmern und kommt sich dann auch noch toll vor. Die genetischen Wurzeln lassen sich aber nicht verleugnen, da hilft auch kein Kontaktabbruch. Nur findet man die Fehler leichter bei den Eltern als bei sich selbst.
Sehr gut beschrieben Herr Koenig, habe Ihren Kommentar zweimal gelesen und ich denke genauso wie Sie, ein guter Kommentar!
Diese Zeiting macht einen Fehler! Müßten nicht an dieser Stelle auch die angeklagten Eltern - wobei ""Eltern" schon im Artikel der völlig falsche Begriff ist, es geht in allen diesen Beiträgen immer gegen die Mutter (Väter scheinen gar nicht vorhanden zu sein; ein Zeichen der aktuellen hippen Gesellschaftsvorstellung?)- das Wort erhalten? Schließlich wird doch in Deutschland immer und überall betont "alle Seiten sollen zu Wort kommen"?!
Es mag ein Gefühl sein, dass wir unseren Eltern etwas Schulden. Es ist aber ein Trugschluss. Denn dafür, dass ich lebe, sind meine Eltern verantwortlich - es war ihr Handeln, ihre Entscheidung. Dafür muss ich nicht zeitlebens dankbar sein, sondern darf schauen, wie gestalte ich mein Leben, sodass ich mir selbst nichts schuldig bleibe.
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