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Fall Bernert: Mutter seit fünf Tagen im Hungerstreik: "Ich mache weiter"

Fall Bernert

Mutter seit fünf Tagen im Hungerstreik: "Ich mache weiter"

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    Claudia Bernert steht seit fünf Tagen vor der Zentrale der Allianz-Versicherung in München. Mit einem Hungerstreik kämpft die 62-Jährige für mehr Geld für ihren behinderten Sohn.
    Claudia Bernert steht seit fünf Tagen vor der Zentrale der Allianz-Versicherung in München. Mit einem Hungerstreik kämpft die 62-Jährige für mehr Geld für ihren behinderten Sohn. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Bereits seit fünf Tagen läuft der Hungerstreik von Claudia Bernert vor der Münchner Zentrale des Allianzkonzerns. „Ich bin inzwischen etwas schwach und habe Krämpfe, ich mache aber weiter“, sagt die 62-Jährige aus Immenstadt (Oberallgäu). „Die Nachbarn hier sind alle sehr nett und geben mir Getränke. Das unterstützt mich sehr. Mental bin ich nach wie vor stark.“

    Claudia Bernert wird weiter hungern

    Sie werde ihren Hungerstreik auf jeden Fall weiter fortsetzen, bis die Versicherung ihrem Sohn Daniel Bernert ein Schmerzensgeld zahlt. Der 29-Jährige ist seit seiner Geburt schwer behindert und wird lebenslang auf Pflege und Versorgung angewiesen sein. Der damals zuständige Arzt und die Hebamme (beide sind bei der Allianz versichert) sind nach einem vom Bundesgerichtshof (BGH) bestätigten Gerichtsurteil wegen Fehlern bei der Geburtshilfe aber nur eingeschränkt für die Behinderungen haftbar.

    440 000 Euro hatte die Allianz bislang gezahlt, zudem gibt es eine lebenslange monatliche Rente in Höhe von etwa 700 Euro. Viel zu wenig, um seine teure Pflege zu bezahlen, wie Claudia Bernert betont. Sie möchte deshalb, dass das Unternehmen freiwillig eine größere Summe als Schmerzensgeld zahlt.

    Eine Reaktion der Allianz bleibt aus

    Seit Montag steht sie nun jeden Tag auf dem Gehweg gegenüber der Allianzzentrale und klärt interessierte Passanten über ihr Anliegen auf. Eine Art Petition, die im Internet läuft, wurde schon von 26 000 Menschen unterstützt, erläutert die Immenstädterin. „Die Petition will ich dann an Alexander Vollert, den Vorstandsvorsitzenden der Allianz, übergeben.“ Bislang habe sie keinerlei Reaktion des Unternehmens auf ihre Aktion erfahren. „Es kam niemand zu mir herüber und hat mit mir geredet.“ Das Unternehmen sieht sich wie berichtet an das BGH-Urteil gebunden und könne nicht einfach freiwillig eine größere Summe in Millionenhöhe zahlen. Genau das bezweifelt Claudia Bernert aber. Das Unternehmen habe hohe ethische Grundsätze und die Freiheit, diesen zu folgen. (mab)

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