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Europawahl: Ferber im Poker um CSU-Spitzenkandidatur zuversichtlich

Europawahl

Ferber im Poker um CSU-Spitzenkandidatur zuversichtlich

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    EU-Parlamentarier Markus Ferber (CSU). Archivbild
    EU-Parlamentarier Markus Ferber (CSU). Archivbild

    Augsburg (ioa). Dienstagmittag kann es der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer ganz entspannt angehen lassen. Sternsinger aus der Diözese Würzburg sind bei ihm zu Gast. Die Kinder sammeln für ihre Altersgenossen aus Entwicklungsländern. Themen wie Europa- oder Bundestagswahl dürften die Buben und Mädchen wohl weniger interessieren. Seehofer dafür umso mehr.

    Ihn treibt die Sorge um das Abschneiden seiner bei der bayerischen Landtagswahl abgewatschten Partei und um die persönliche politische Zukunft um. "Da mache ich mir keine Illusionen. Ein Erfolg bei der Europawahl und bei der Bundestagswahl entscheidet auch über meinen weiteren politischen Weg", hatte er bereits vor seiner Wahl zum Parteichef und Ministerpräsidenten gesagt.

    Deshalb nimmt es sich Seehofer heraus, bei Personalfragen den Daumen zu heben oder zu senken. Aktuelles Beispiel ist der Poker um die CSU-Spitzenkandidatur für die Europawahl am 7. Juni. Als die Oberfranken-CSU vor gut zwei Wochen die frühere Kultusministerin Monika Hohlmeier für die Europawahl nominiert hat, freute sich der CSU-Chef am Rande einer Tagung über den Geheim-Coup und ließ der Strauß-Tochter ausrichten: "Ich habe sie nicht vergessen."

    Öffentlich hat sich Seehofer zwar nicht für die 46-jährige Oberbayerin als Spitzenkandidatin ausgesprochen, intern jedoch nach den Aussagen Beteiligter mehrfach. Kurz vor Weihnachten konnte sich der CSU-Chef mit seinen Vorstellungen aber offenbar nicht durchsetzen. Die Parteispitze trifft sich mit den Bezirksvorsitzenden am 9. Januar, eine Woche vor der Landesdelegiertenversammlung in München, nochmals. Dann soll den Delegierten ein Personalvorschlag gemacht werden.

    Zwar nimmt sich Seehofer "auch die Freiheit zu entscheiden, in welcher Formation wir in den Wahlkampf ziehen". Doch kein Bezirksverband unterstützte bislang den Vorsitzenden im Ansinnen, Hohlmeier auf Platz eins zu setzen.

    Das bedeutet Rückenwind für den schwäbischen Bezirkschef Markus Ferber (Bobingen, Kreis Augsburg), der seit Juni 1994 Europaabgeordneter ist und seit fast zehn Jahren Vorsitzender der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament. Ingo Friedrich, Parteivize und CSU-Spitzenkandidat für die Europawahl 2004 arbeitet, wie er sagt, "seit Jahren mit Markus Ferber hervorragend zusammen".

    Ferber will es - wenn es um die Spitzenkandidatur geht - auch auf eine Kampfabstimmung ankommen lassen. Er ist aber davon überzeugt, dass eine einvernehmliche Lösung vor dem 17. Januar gefunden wird - eine, die zu seinen Gunsten ausfällt. "Da bin ich zuversichtlich", sagt er.

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