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EU: Union setzt auf betont konservatives Programm bei Europawahl

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Union setzt auf betont konservatives Programm bei Europawahl

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    Ursula von der Leyen (2.v.l), EU- Kommissionspräsidentin, steht neben Friedrich Merz (l), CDU-Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU- Fraktion im Bundestag, Manfred Weber (2.v.r.), Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europaparlament, sowie Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, bei der gemeinsamen Sitzung der Präsidien von CDU und CSU.
    Ursula von der Leyen (2.v.l), EU- Kommissionspräsidentin, steht neben Friedrich Merz (l), CDU-Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU- Fraktion im Bundestag, Manfred Weber (2.v.r.), Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europaparlament, sowie Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, bei der gemeinsamen Sitzung der Präsidien von CDU und CSU. Foto: Michael Kappeler, dpa

    CDU und CSU wollen mit einem betont konservativen Programm einen Erfolg von Antieuropäern und Ampelparteien bei der Europawahl verhindern.

    Merz und Söder betonten die Geschlossenheit der Union vor der ersten bundesweiten Wahl seit der auch wegen massiven internen Streits verlorenen Bundestagswahl 2021. Merz sagte: "Wir haben in den letzten Jahrzehnten zwischen CDU und CSU selten eine so persönliche und auch in der Sache große Übereinstimmung gehabt wie gegenwärtig."

    Die Präsidien von CDU und CSU verabschiedeten das Programm für die Europawahl am 9. Juni bei einer gemeinsamen Sitzung einstimmig und ohne Enthaltungen. An dem Treffen in der CDU-Zentrale in Berlin nahmen auch die Spitzenkandidatin der Europäischen Volkspartei EVP, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), und der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europarlament, Manfred Weber (CSU), teil.

    CDU und CSU setzen ihren Fokus im Europawahlkampf auf eine massive Aufrüstung der Europäischen Union, inklusive Flugzeugträger und eigenem Raketenschirm. Zudem fordern sie einen eigenen EU-Verteidigungskommissar. Die Sicherheitslage in

    Merz: Union will auch um junge Wähler ab 16 kämpfen

    Auf die Frage, wie die Union junge Wähler im Alter ab 16 Jahren erreichen wolle, sagte Merz, man wolle bei "modernen Themen" wie Digitalisierung, Jugend, Frieden und Freiheit ein konkretes Angebot machen und "aufzeigen, welche großen Chancen Europa gerade für junge Menschen bereithält". Wenn die Union dies gut mache, sei vorstellbar, "dass wir auch wieder eine neue Europabegeisterung gerade in der jungen Generation auslösen können". Mit der Absenkung des Wahlalters für die Europawahl 2024 werden erstmals Jugendliche ab 16 Jahren in Deutschland die Möglichkeit haben, an dieser Wahl teilzunehmen.

    Grüne als Koalitionspartner? Merz: Antwort später

    Auf die Frage, ob er sich der Meinung von Söder anschließe, dass die Grünen an einer möglichen unionsgeführten Bundesregierung nicht beteiligt werden dürften, antwortete Merz ausweichend. Die Fragen, die mit der Bundestagswahl 2025 zusammen hingen, werde man "zu einem geeigneten Zeitpunkt beantworten". Bei der Europawahl gehe es nicht um Koalitionen, sondern um eine möglichst starke EVP mit einer möglichst starken Gruppe aus CDU und CSU. Wenn er sich die Grünen derzeit anschaue, sage er aber: "Die Vorstellung, mit diesen Grünen zusammen in eine Regierung einzutreten, fällt mir außerordentlich schwer."

    CSU-Chef Söder sagte auf die Frage, ob nicht schon klar sei, dass Merz Kanzlerkandidat der Union werde: "Wir haben doch jetzt die K-Frage gelöst: Ursula von der Leyen soll wieder Kommissionspräsidentin werden."

    Söder: Union kämpft in Europa gegen Linksrutsch

    Der CSU-Chef hob hervor, die Union werde auch dank ihrer Geschlossenheit und ihres gemeinsamen Verständnisses für die Zukunftsfragen ein "Signal des Vertrauens" setzen. In der CDU gibt es etliche, die Söder wegen dessen anhaltender Kritik an dem damaligen Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet eine Mitschuld am Unions-Desaster 2021 geben.

    Söder sagte: "Wir wollen ein bürgerlich-konservatives Europa." Das Wahlprogramm sei "Union pur" und ein klares Angebot an die politische Mitte, aber auch für "Mitte-bürgerlich, konservativ, rechts". Es verzichte auf "weichgespülte Formelkompromisse" und habe "sehr viele Konturen und klaren Kanten". Die Europawahl sei auch eine "nationale Test- und Richtungswahl". Als wichtige Inhalte bezeichnete er das Bekenntnis der Union zur Zukunft des Verbrennermotors sowie zur Kernkraft, den Abbau von Bürokratie, die Stärkung des Mittelstands sowie zu einer restriktiveren Migrationspolitik mit Asylverfahren in Drittstaaten.

    Von der Leyen betonte die historische Verantwortung der Union für Europa. "Europa braucht uns, aber auch wir brauchen Europa", sagte sie. Letztlich erwarteten 450 Millionen Menschen auf dem Kontinent ein "starkes Europa". Aktuelle Umfragen sagten den Antieuropäern Stimmgewinne voraus.

    (Von Jörg Blank, Marco Hadem, Ulrich Steinkohl und Christoph Trost, dpa)

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