Der Sommer ist zurück in Bayern. In dieser Woche sollen die Temperaturen immer wieder über die 30-Grad-Marke steigen. An solchen heißen Tagen sind Abkühlung und Flüssigkeit besonders wichtig. Wer unterwegs ist und nichts zu trinken dabeihat, kann sich an Trinkbrunnen erfrischen – wenn es denn welche gibt.
Seit diesem Jahr gilt eine neue Richtlinie der EU, wonach es zukünftig im öffentlichen Raum mehr Trinkbrunnen geben soll. Das Brunnen-Netzwerk soll also ausgebaut werden – auch in Bayern. Die Brunnen sollen allgemein zugänglich und unabhängig von Anlässen oder Öffnungszeiten genutzt werden können. Wie der Bayerische Rundfunkberichtet, will das bayerische Umweltministerium insbesondere an touristischen Plätzen und dort, wo sich viele Menschen aufhalten, flächendeckend Trinkbrunnen zur Verfügung stellen.
Eine genaue Regelung, wie viele Brunnen pro Stadt oder Fläche vorhanden sein müssen, gibt es nicht. Zudem müssen die Trinkbrunnen auch nicht gemeldet werden. Deshalb ist auch unklar, wie viele es in Bayern bereits gibt.
Trinkbrunnen: Kommunen für Umsetzung verantwortlich
Für die Planung, Umsetzung und Finanzierung der Trinkbrunnen sind die Kommunen verantwortlich. Sofern die Mittel dazu da sind, ist die öffentliche Trinkwasserversorgung Pflicht der jeweiligen bayerischen Kommunen. Die Kosten für die Brunnen tragen die Städte und Gemeinden selbst. Oft fehlen die finanziellen Mittel dafür.
Deshalb hat das bayerische Umweltministerium 2021 das Sonderförderprogramm "Kommunale Trinkbrunnen" gestartet. Pro Gemeinde können dadurch maximal zwei Brunnen mit bis zu 15.000 Euro gefördert werden. Mehr als 120 Kommunen sind bisher mit in dem Förderprogramm, das noch bis Ende des Jahres läuft. Etwa zwei Millionen Euro stehen bis dahin noch bereit. Das Programm bezuschusst ausschließlich die Anschaffung und Installierung von Trinkwasserbrunnen, zukünftige Folgekosten wie Wartung oder Pflege sind nicht abgedeckt.
Sonderförderprogramm "Kommunale Trinkbrunnen" noch bis Ende 2023
"Trinkbrunnen dienen der öffentlichen Klimavorsorge", schreibt das Umweltministerium auf seiner Webseite. Der Klimawandel führt zu immer länger werdenden Hitzeperioden, was das Leben gerade in den innerstädtischen Bereichen zunehmend belastend mache. "Im Sinne der allgemeinen Gesundheitsvorsorge wirkt das Bereitstellen von kühlem, frischem Trinkwasser belebend."
Trinkbrunnen seien auch ein Beitrag zur Verminderung von klimaschädlichem CO2 durch das Einsparen von Emissionen aus der Getränkelogistik und zur Vermeidung von Plastikabfällen aus Flaschen für Mineral- oder Tafelwasser.