Am Sonntag endet in Rom die Weltsynode – ein mehrjähriger Reformprozess, den Papst Franziskus der katholischen Kirche auferlegt hatte. Mit welchem Ziel allerdings, das ist immer unklarer geworden. Sollte sich das Bischofstreffen de facto darin erschöpfen, eine lediglich andere, bessere Gesprächskultur einzuüben und in die Weltkirche hineinzutragen, wäre das deutlich zu wenig angesichts der Krise, in der sich diese insbesondere im globalen Westen befindet.
Franziskus: Ein Papst der starken Worte und der weniger starken Taten
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die mit Hoffungen völlig überfrachtete Synode viele Katholiken, vor allem Katholikinnen, enttäuschen. Denn gerade in der „Frauenfrage“ ist kein Fortschritt zu erwarten, nicht einmal ein kleiner: Die Weihe von Frauen zu Diakoninnen wird es bis auf Weiteres nicht geben. Das Basta des Papstes erklang oft und unmissverständlich. Auch in seinem aktuellen Lehrschreiben klingt das durch.
In dem empfiehlt er „der ganzen Kirche eine neue Vertiefung der Liebe Christi“ – und weist es schroff zurück, sich „nur auf äußere Aktivitäten“ zu konzentrieren, „auf strukturelle Reformen, die nichts mit dem Evangelium zu tun haben“. Die Frohe Botschaft ins Zentrum aller Reformen zu stellen, ist richtig – und doch bedarf die Kirche als Organisation vielfältiger, durchaus profaner Reformen. Von diesem Papst der starken Worte und weniger starken Taten sind sie kaum mehr zu erwarten.
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