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Kernenergie: Söder für verlängerte AKW-Laufzeit

Kernenergie

Söder für verlängerte AKW-Laufzeit

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    Laut Atomgesetz soll die endgültige Abschaltung des Kraftwerkes am 15. April erfolgen.
    Laut Atomgesetz soll die endgültige Abschaltung des Kraftwerkes am 15. April erfolgen. Foto: Armin Weigel, dpa

    Atomkraft steht in Deutschland vor dem Aus. Eine Entscheidung, die Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für einen großen Fehler hält. Angesichts der Energiekrise hat er sich für eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten ausgesprochen. Die drei letzten deutschen Atomkraftwerke sollten bis "Ende des Jahrzehnts" am Netz bleiben, sagte Söder nach einem Besuch der Anlage Isar 2 in Essenbach im niederbayerischen Landkreis Landshut am Donnerstag. Begleitet wurde der CSU-Chef von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU).

    Die drei Meiler sollten weiterlaufen und es sollte überlegt werden, inwieweit weitere Kraftwerke reaktiviert werden könnten, forderte Söder. "Bis die Krisen überwunden sind", sagte er, und: "Alles nutzen an Energie, was geht." Im AKW Isar 2 habe es in 35 Betriebsjahren keinen Störfall gegeben, und der Weiterbetrieb wäre rechtlich und sicherheitstechnisch möglich. Alle rechtlich möglichen Spielräume sollen genutzt werden, dann könnte ein der "Revival der Kernenergie" vielleicht möglich sein.

    Zugleich will Söder den Ausbau alternativer Energien wie Photovoltaik und Windenergie voranbringen. "Natürlich setzen wir auf erneuerbare Energien wie kaum ein Bundesland." Außerdem strebt Söder eine verstärkte Forschung zur Kerntechnologie in Bayern an. Die neue Kernfusion dürfe nicht nur in den USA stattfinden, sagte er. Es werde geprüft, ob ein Forschungsreaktor für die Kernfusion in Bayern zu realisieren sei - "gerne auch mit anderen Bundesländern".

    Söder sprach nach dem Besuch im AKW Isar 2 von einem "schmerzlichen Tag", weil sie sich von den Mitarbeitern in gewisser Weise verabschiedet hätten. Und das, weil die Anlage aus "reiner Willkür" und aus "reiner Ideologie" abgeschaltet werde. Wichtig wäre es, das Know-How der Mitarbeiter nicht zu verlieren. Denn mit guten Konzepten wären Kernkraftwerke reaktivierbar.

    Deutliche Kritik am Abschalten der Kraftwerke übten auch Aiwanger und Blume. Die Energieversorgung müsse gesichert sein, sagte der Wirtschaftsminister, zumal etwa der Strombedarf in den kommenden Jahren noch größer werde. Am AKW Isar 2 seien noch Restbrennstäbe vorhanden, mit denen zumindest der nächste Winter noch mit Stromversorgung abgedeckt werden könnte. Wissenschaftsminister Blume bezeichnete den Verzicht auf Atomenergie in Deutschland als "Hochrisikostrategie". Es fehle ein Anschlusskonzept.

    Der von PreussenElektra betriebene Meiler Isar 2 gehört neben den Atomkraftwerken Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg zu den letzten drei noch laufenden Atomkraftwerken in Deutschland. Zum 15. April werden die Anlagen wie gesetzlich vorgesehen abgeschaltet.

    (dpa)

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