Die Diskussion um den Industriestrompreis greift nach Ansicht der deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) zu kurz. Ein Konzept der Organisation, das sich noch in der Abstimmung der
Die erste Stufe mit Kosten von rund 10 Milliarden Euro sehe vor, für Privathaushalte und Unternehmen die Stromsteuer um rund 2 Cent pro Kilowattstunde auf das EU-Mindestmaß zu senken und alle Umlagen zu streichen. "Es ist falsch, Strom immer teurer zu machen, damit sparsam mit ihm umgegangen wird. Für die Energiewende brauchen wir ja Strom als Ersatz für CO2-intensive Energiequellen. Ist er billiger, fördert das seinen Einsatz", sagte Gößl. "Was teurer werden muss, ist dagegen der Ausstoß von CO2. Das funktioniert über einen schrittweise steigenden, berechenbaren CO2-Preis als Leitinstrument."
Die zweite Stufe des Konzepts könnte laut Gößl rund 5 Milliarden Euro pro Jahr kosten. Hier sollen langfristige, direkte Stromlieferverträge zwischen Erzeugern erneuerbarer Energien und Unternehmen ermöglicht und mit Investitionszuschüssen oder beschleunigten Abschreibungen auf Erzeugerseite gefördert werden. Auch eine Reduzierung der Netzentgelte für diese Lieferungen sei denkbar. "Das hilft auch bei der Finanzierung der Anlagen, weil die Unsicherheit sinkt, und beschleunigt dadurch den Ausbau der erneuerbaren Energien", sagte Gößl.
Erst in der dritten Stufe sieht das IHK-Konzept einen Industriestrompreis für hochenergieintensive Betriebe vor, der etwa 5 Milliarden pro Jahr kosten würde. Nötig sei ein Konzept, das nicht nur einen Teil der Wirtschaft begünstige, sagte Gößl. "Sonst bekommen wir auch innerhalb der
Noch sei das IHK-Konzept nicht beschlossen. Bis Ende Juni rechnet Gößl mit einem Ergebnis. Mit 20 Milliarden Euro im Jahr sei der Vorschlag zwar teuer, aber für eine gelingende Energiewende jetzt nötig. Denn er nehme alle mit: den Verbraucher genauso wie den Bäcker, den gesamten Mittelstand und die energieintensive Industrie.
(dpa)