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Einzelhandel in Bayern: Streiks in der kommenden Woche

Einzelhandel

Tarifverhandlungen im Einzelhandel: Verdi kündigt Streiks an

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    Am Montag beginnen die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel.
    Am Montag beginnen die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel. Foto: Hoppe, dpa (Symbolbild)

    Nach zahlreichen Warnstreiks in den vergangenen Wochen wurden in einigen Branchen wie im öffentlichen Dienst oder bei bayerischen Brauereien Tarifverträge ausgehandelt. Andere Branchen verhandeln noch. Im bayerischen Einzelhandel hat am Montag die erste Runde der Tarifverhandlungen für etwa 320.000 Beschäftigte begonnen – und ist kurze Zeit später ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Wenige Stunden später kündigte Verdi erste Warnstreiks für die kommende Woche an. Wann genau und wie lange, ist bislang nicht bekannt. Die Tarifverhandlungen werden am 13. Mai fortgesetzt.

    Händler und Beschäftigte leiden unter der hohen Inflation. Die Umsätze im Einzelhandel sind laut dem Landesamt für Statistik im ersten Quartal preisbereinigt um 4,9 Prozent gesunken. Die Beschäftigtenzahl hingegen ist um 0,6 Prozent gestiegen.

    Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel: Verdi fordert höheren Stundenlohn

    In den Tarifverhandlungen fordert Verdi eine Erhöhung der Stundenlöhne um 2,50 Euro und für die unteren Beschäftigtengruppen einen Lohn von mindestens 13,50 Euro in der Stunde. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. "60 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel arbeiten in Teilzeit, 70 Prozent der Beschäftigten sind Frauen. Viele arbeiten im Niedriglohnbereich", sagte Verdi-Verhandlungsführer Hubert Thiermeyer am Freitag. "Auf der anderen Seite sehen wir Rekordumsätze im Einzelhandel." Lohnerhöhungen seien "dringend und überlebensnotwendig".

    Arbeitgeber im Einzelhandel wollen moderaten Tarifabschluss

    "Solche Forderungen sind weltfremd", sagte die Tarifgeschäftsführerin des Handelsverbands Bayern (HBE), Melanie Eykmann. Die Verdi-Forderung entspreche beim Verkäufer-Eckgehalt einer Erhöhung um 14 Prozent und in den unteren Beschäftigungsgruppen einer Erhöhung um 25 Prozent, so die Arbeitgeber. Inflation und Kaufzurückhaltung setzten dem Handel zu. In den vergangenen drei Jahren hätten in Bayern 6500 Einzelhändler aufgegeben, der HBE befürchte in diesem Jahr den Verlust weiterer 1200 Geschäfte. Gefragt sei jetzt ein moderater Tarifabschluss. Die Forderungen seien "ein Sprengsatz für die Tarifbindung im Handel".

    Für das laufende Jahr bot die Tarifkommission des HBE in der ersten Runde drei Prozent Lohnerhöhung und 750 Euro Einmalzahlung, für nächstes Jahr zwei Prozent plus 250 Euro Einmalzahlung. Verdi lehnte das Angebot als "schamlos" und empörend ab.

    Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel: Drohen Streiks?

    Die 58.000 Einzelhandelsunternehmen in Bayern beschäftigen laut HBE 320.000 Menschen und erwirtschaften einen Jahresumsatz von knapp 71 Milliarden Euro. Laut Verdi sind nur 20 bis 25 Prozent der Betriebe in Bayern tarifgebunden und für etwa 35 Prozent der Beschäftigten gilt der Tarifvertrag im Einzelhandel, der nun neu verhandelt wird.

    Derweil kündigt die Gewerkschaft NGG einen Streik an, "den die Branche noch nie gesehen hat". Süßigkeitenhersteller sind alarmiert, Verbraucher könnten vor leeren Regalen stehen. (mit dpa)

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