Nimm das, du Hiob aus der Welt der miserabligen Konjunktur-Nachrichten. Du machst uns nicht weis, dass Bayern (samt Rest-Nation) seinen Nimbus als Autoland verloren hat. Da reichen die Eindrücke eines Durchschnittsbesuchers des täglichen Asphalt-Dschungels, um sich einen Eindruck von der Innovationskraft heimischer Automobilisten zu verschaffen. Jedenfalls, was die Aus- und Umgestaltung ihres jeweiligen Fuhrparks betrifft.
Jedem geläufig oder gar persönlich erinnerlich ist das Packverhalten vor dem Antritt einer Urlaubsreise. Einen Sack voller Dukaten für jeden, der auch nur annähernd eine solche Kreativität an den Tag legt, den letzten Millimeter im Kofferraum auszufüllen weiß, um für die Überquerung des Brenners drei Paletten Dosensuppe und zurück drei Paletten Polpa Pezzi di Pomodoro transportieren zu können. Oder schweren Herzens die komplette Rückbank ausbaut, um zwölf vernachlässigten Monster-Lautsprecherboxen die Mitfahrt zu ermöglichen. Ein 67-Jähriger tüftelte sich nun sogar in die Nähe des Physik-Nobelpreises, indem er an seinem Wohnwagen die Bremsstange ausbaute, um Platz für eine Dusche zu schaffen.
Die Polizei entdeckte bei ihrer Kontrolle auf der A8 auch noch ein bisschen mehr
Dass sich der Caravan damit eher mäßig zügeln ließ, hätte die Polizei bei einer Kontrolle auf der A8 bei Holzkirchen vielleicht noch als Kollateralschaden im Rahmen einer technischen Meisterleistung durchgehen lassen. Blöd halt, dass auch noch ein Reifen platt, das Gesamtgewicht überschritten und das Kennzeichen eines anderen Anhängers angebracht war. Aber insgesamt lassen sich auch daraus Lehren ziehen: Muss im Autoland Deutschland nur jemand eine Bremsstange entwickeln, unter der man sich schön abbrausen lassen kann.
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