Seit 25 Jahren wird in den Gemeinden Altenmünster, Dinkelscherben und Zusmarshausen (Landkreis Augsburg) über den Hochwasserschutz diskutiert, seit elf Jahren ist im Dinkelscherbener Ortsteil Siefenwang ein Rückhaltebecken geplant. Es soll verhindern, dass der Donauzufluss Zusam über die Ufer tritt. Nach der Flut vor rund zwei Wochen und einer Art Brandbrief der drei Bürgermeister an Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) reagiert dieser nun.
Um ab Anfang kommenden Jahres ein Rückhaltebecken in der betroffenen Region bauen zu können, sollen Landwirte nun enteignet werden. Das bestätigte Glauber dem Bayerischen Rundfunk. Es sei "das härteste Schwert", das es gebe, sagte der Minister. Zu diesem greife man nun, "weil man in den Verhandlungspositionen nicht vorangekommen ist".
Die Ausmaße des geplanten Hochwasserrückhaltebeckens wären gigantisch
Das Hochwasserrückhaltebecken soll im Ernstfall in Siefenwang das Wasser der Zusam aufnehmen. Die Ausmaße sind gigantisch: Auf 136 Hektar sollen etwa 1,25 Millionen Kubikmeter Wasser eingestaut werden. Das heißt: Auf einer Fläche von fast 200 Fußballfeldern würde das Wasser bis zu zwei Meter hoch stehen. Nicht nur in Dinkelscherben hätte so ein Großteil der jüngsten Hochwasserschäden verhindert werden können, ist der Bürgermeister der Nachbargemeinde Zusmarshausen, Bernhard Uhl, überzeugt. Er sagt, auch in Zusmarshausen wären die Schäden geringer ausgefallen. Das gelte auch weiter flussabwärts in Altenmünster. (AZ)