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Dialektpreis Bayern fürs Allgäu

Glosse

Schwäbischkurse für Ärzte: Vom Fuaß bis in da Buggl

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    Dieser Mann leidet offensichtlich unter „Kreizwea“.
    Dieser Mann leidet offensichtlich unter „Kreizwea“. Foto: Christin Klose, dpa

    „Was isch‘n des für a Blatschari an deim Fuaß?“ Wer in Schwaben lebt und zum Beispiel nach einem schmerzhaften Kontakt mit der Spülmaschinenklappe diese Frage gestellt bekommt, weiß sofort: Das Gegenüber erkundigt sich nach dem blauen Fleck, den der Zusammenstoß auf dem Schienbein hinterlassen hat. Müsste der Blatschari von einem Arzt mit Hamburger Migrationsgeschichte behandelt werden, hätte der womöglich größere Probleme mit der Beschreibung. Noch schwerer täte sich wohl eine Medizinerin, die aus Argentinien stammt. Die Kliniken in Mindelheim und Ottobeuren wollen das ändern: Dort können Ärztinnen und Ärzte einen Schwäbischkurs besuchen. Schon im Juli wurde das Angebot mit dem bayerischen Dialektpreis ausgezeichnet, doch so ein Kontakt mit der Spülmaschine kann es schlagartig wieder in Erinnerung rufen. Und bei längerem Nachdenken zeigt sich erst, wie sinnvoll so ein Kurs ist.

    Welcher Auswärtige käme von selber darauf, dass möglicherweise der Ischiasnerv verantwortlich ist, wenn es einem Patienten „vom Fuaß bis in da Buggl nei“ zieht. Oder dass weder ein Papagei noch eine Zugezogene zu Schaden kamen, wenn nach einem Sturz vom E-Bike „Ara“ und „Britta“ verletzt sind. Sondern natürlich der Arm und der Rist des Fußes. Knipfl und Bolla sind kein Gebäck, Haxen nicht unbedingt vom Grill und Zahna tun Babys sicher nicht nur in dem gleichnamigen Ort in Sachsen-Anhalt. Heilig‘s Blechle! Bis man all das als Ärztin oder Mediziner verinnerlicht hat, kommt einem das Fachlatein aus dem Studium vor wie ein Klacks.

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