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Dengue-Fieber in Bayern: Gemeldete Infektionen steigen rasant

Tropenkrankheit

Immer mehr Fälle von Dengue-Fieber in Bayern

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    Die Gelbfiebermücke gehört zu den Mücken, die das Dengue-Virus übertragen.
    Die Gelbfiebermücke gehört zu den Mücken, die das Dengue-Virus übertragen. Foto: Gustavo Amador, dpa (Symbolbild)

    In Deutschland und auch in Bayern steigen die Fälle von Dengue-Fieber. Allein in diesem Jahr wurden dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bereits 91 Fälle der Tropenkrankheit übermittelt. Im selben Zeitraum 2023 waren es 41. Während der Corona-Pandemie in den Vorjahren waren die Fallzahlen deutlich niedriger – doch auch 2019, als sich die weltweiten Reiseaktivitäten auf einem ähnlichen Niveau befanden, lag die Zahl der gemeldeten Dengue-Infektionen in Bayern mit 62 Fällen im entsprechenden Zeitraum unter dem aktuellen Wert.

    Die Entwicklung im Freistaat deckt sich mit der in anderen Bundesländern. Auch in Berlin steigen die Infektionszahlen und übertreffen die Werte vor der Corona-Pandemie, wie das dortige Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) mitteilt. 39 Infektionen wurden in der Landeshauptstadt dieses Jahr bereits gemeldet. Es handele sich laut Lageso um die höchste je übermittelte Fallzahl in der Landeshauptstadt seit das Infektionsschutzgesetz 2001 in Kraft getreten ist. Fest steht: Weltweit ist die Tropenkrankheit auf dem Vormarsch. 

    Dengue-Fieber: Asiatische Tigermücke auch in Deutschland nachgewiesen

    Das Dengue-Virus, das von Aedesmücken übertragen wird, kommt ursprünglich in den Tropen und Subtropen vor. Die steigenden Dengue-Fieber-Fallzahlen sind demnach auf eine Ansteckung im Ausland zurückzuführen, doch wohl nicht nur in den Tropen. 

    Zu den Aedesmücken zählen unter anderem die Gelbfiebermücke und die Asiatische Tigermücke. Letztere habe sich laut RKI in den vergangenen Jahren geografisch immer weiter ausgebreitet. In Südeuropa leben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO schon länger kleinere Populationen. Weil die Temperatur weltweit ansteigt, fühlen sich die Mücken in immer mehr Ländern wohl – auch in Italien und Südfrankreich tauchen sie mittlerweile auf. 

    Auch in Deutschland wurde die Asiatische Tigermücke in den vergangenen Jahren nachgewiesen. Zwar sei laut Robert Koch-Institut hierzulande noch keine Übertragung festgestellt worden, die Mücke an sich wurde stellenweise jedoch nachgewiesen. Damit die Mücken das Dengue-Virus auf den Menschen übertragen können, müssen über einen längeren Zeitraum hohe Temperaturen herrschen. Mit dem Klimawandel steigt dafür die Wahrscheinlichkeit in Deutschland. Bisher sei das Risiko laut LGL in Bayern jedoch gering. 

    Diesen Personen wird eine Dengue-Impfung empfohlen

    Weil Dengue-Fieber starke Gliederschmerzen auslösen kann, wird die Erkrankung auch als "Knochenbrecherkrankheit" bezeichnet. Zwar verlaufen die meisten Ansteckungen mit milden Symptomen, heftige Infektionen können jedoch plötzliches, sehr hohes Fieber, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Ausschlag zur Folge haben.

    Gegen das Dengue gibt es zwei zugelassene Impfstoffe in Deutschland, jedoch nur einen für Reisende. Das RKI empfiehlt ihn für Personen, die bereits eine Dengue-Infektion durchgemacht haben und entweder in ein Dengue-Endemiegebiet reisen oder beruflich in Kontakt mit den Viren gelangen könnten, beispielsweise im Labor. 

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