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Debatte: Pro und Contra: Ist der G7-Gipfel den ganzen Aufwand wert?

Debatte

Pro und Contra: Ist der G7-Gipfel den ganzen Aufwand wert?

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    G7-Gipfel im Jahr 2015: Panoramablick mit Polizeiaufgebot.
    G7-Gipfel im Jahr 2015: Panoramablick mit Polizeiaufgebot. Foto: Warmuth, dpa

    Ja, denn persönliche Treffen sind gerade heute wichtiger als je zuvor

    Die Kosten sind enorm. Der Aufwand schier wahnwitzig. Der Ertrag oft überschaubar. Und doch sind Gipfeltreffen wie das der G7-Staatschefs in Elmau so wichtig wie lange nicht. Das zeigt nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine, der unterm Strich das bittere Ergebnis von gescheiterter Diplomatie ist – auch wenn mehr als fraglich ist, ob (noch mehr) Gespräche den Irrsinn eines Wladimir Putin wirklich hätten stoppen können.

    Gleichwohl sollten die Erfahrungen dieses Scheiterns dazu führen, dass sich diejenigen, denen Frieden wichtig ist, nur noch stärker um eben diesen bemühen. Und das gelingt immer noch am besten in Gesprächen von Angesicht zu Angesicht. Keine Videokonferenz dieser Welt kann das persönliche Miteinander auf Dauer ersetzen – das gilt für Staatschefs wie für ganz normale Bürger. Wer seinen Kolleginnen und Kollegen seit Monaten coronabedingt höchstens per Webcam gegenüber sitzt, kann davon ein Lied singen.

    Munter diskutiert werden kann über die Frage, ob ein G7-Treffen in einem Fünf-Sterne-Hotel in den bayerischen Alpen stattfinden muss oder ob es nicht auch zwei Nummer kleiner, günstiger, weniger aufwendig ginge. Klar ist: Ein Low-Budget-Projekt wird G7 wohl nie werden. In Elmau können die Organisatoren zumindest von Plänen und Erfahrungen aus dem Jahr 2015 profitieren. Ob der Gipfel den Aufwand rechtfertigt, wird sich zeigen. Einen Versuch war es allemal wert.

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    Nein, denn der Gipfel könnte an einem anderen Ort besser abgehalten werden

    Der Aufwand, der 2015 für den G7-Gipfel in Elmau betrieben wurde, war immens. Über 20.000 Sicherheitskräfte kümmerten sich darum, dass sieben Staatschefs und ihre Delegationen in absoluter Sicherheit über das Weltgeschehen verhandeln können. Ohne Frage, die Politiker müssen mit allen Mitteln geschützt werden, da es leider Menschen gibt, die ihnen Böses wollen. Aber geht das nicht einfacher und vor allem auch günstiger? Dieses Jahr sollen drei Tage Gipfel nach einer ersten Schätzung des Innenministeriums 166 Millionen Euro Kosten. Dass es bei der ersten Schätzung meistens nicht bleibt, zeigt die Erfahrung. Wenn diese mächtigen Sieben bei dem Treffen wirkliche Weltprobleme lösen könnten, würde es die Kosten und den Aufwand rechtfertigen.

    Aber ist das so? Können die Politiker diese komplexen Probleme wie Ukrainekrieg und Klimawandel an drei Tagen elementar weiterbringen? Geht die Kosten-Nutzen-Rechnung wirklich auf? Es ist wichtig, dass man sich zusammensetzt und versucht, gemeinsam etwas zu bewegen, aber vielleicht ginge das auch anders, als einen ganzen Landkreis und deren Bewohner für mehrere Wochen derart einzuschränken. Die G7 könnten auf einem Schiff im offenen Meer tagen. Die Umgebung könnte optimal abgesichert werden. Es müssten keine kilometerlangen Zäune aufgebaut, keine Helikopterlandeflächen in die Natur gesetzt und weniger Steuergelder verwendet werden. Und so eine

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