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CSU: Sauter, Merk und Kreuzer gehen: In der Schwaben-CSU steht ein Generationswechsel an

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Sauter, Merk und Kreuzer gehen: In der Schwaben-CSU steht ein Generationswechsel an

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    Alfred Sauter, Beate Merk und Thomas Kreuzer werden im Wahlkampf nicht mehr für die CSU kandidieren.
    Alfred Sauter, Beate Merk und Thomas Kreuzer werden im Wahlkampf nicht mehr für die CSU kandidieren. Foto: P. Kneffel, A. Kaya, N. Armer, dpa, Montage AZ

    Am Schluss eines kurzen Pressegesprächs in Kloster Irsee im Ostallgäu findet CSU-Chef Markus Söder dann doch noch eine Formulierung, die die Riege der schwäbischen CSU-Direktkandidaten für die Landtagswahl im Oktober im besten Licht erscheinen lässt. „Ein Team von Hoffnungsträgern“ sei das, was die Schwaben-CSU ins Rennen schickt – angeführt von Gesundheitsminister Klaus Holetschek und mit dem erklärten Ziel, wieder alle Stimmkreise für die CSU zu holen.

    Söder wollte die CSU jünger und weiblicher machen - das klappt bisher nicht

    Seine Forderung, die CSU müsse „jünger und weiblicher“ werden, hatte Söder zuletzt nicht mehr so offensiv vertreten. Möglicher Hintergrund: In vielen Stimmkreisen in Bayern haben sich erneut Männer durchgesetzt und mit der Verjüngung klappt es auch nicht überall. Warum also weiter drüber reden, wenn die Kreisverbände auf den Parteivorsitzenden nicht hören oder schlicht und einfach kaum junge Frauen finden, die ihre Zukunft als Abgeordnete im Landtag sehen?

    Der CSU-Bezirk Schwaben darf zumindest in der Kategorie „jünger“ als Ausnahme gelten. Hier findet ein regelrechter Umbruch statt. Sechs von elf Abgeordneten scheiden aus. Nimmt man den CSU-Bezirksverband Augsburg hinzu, dann sind es, wie Schwabens CSU-Chef Markus Ferber vorrechnet, sieben von 13: Johannes Hintersberger (Stimmkreis

    Merk, Sauter, Kreuzer gehen: Diese Menschen folgen in der Schwaben-CSU nach

    Damit geht den Schwaben auch viel landespolitische Erfahrung verloren. Unter denen, die gehen, sind drei ehemalige Minister: Merk wollte nicht mehr. Pschierer wechselte zur FDP und tritt im Stimmkreis Memmingen an. Sauter, der nach der Maskenaffäre aus der Landtagsfraktion ausgetreten ist, konnte nicht mehr. Besonders ins Gewicht fällt für die Schwaben-CSU, dass mit dem Rückzug Kreuzers aus der Politik das einflussreiche Amt des Fraktionschefs im Landtag verloren geht.

    Unter den bisher bekannten und größtenteils bereits nominierten Nachfolgern ist der Augsburger Leo Dietz, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Stadtrat, der einzige Kandidat über 50. Alle anderen sind jünger. Der Neu-Ulmer Landrat Thorsten Freudenberger (Stimmkreis Neu-Ulm), der JU-Bezirksvorsitzende Manuel Knoll (Augsburg-Land, Dillingen), der Bürgermeister von Altusried, Joachim Konrad (Kempten) und der Bürgermeister von Markt Wald, Peter Wachler (Kaufbeuren). Die einzige neue Frau ist die Journalistin Jenny Schack (Günzburg). Sie arbeitete zuletzt als Pressesprecherin im Landratsamt

    Erneut für den Landtag kandidieren wollen Eric Beißwenger (Lindau, Sonthofen), Wolfgang Fackler (Donau-Ries), Gesundheitsminister Klaus Holetschek (Memmingen), Peter Tomaschko (Aichach-Friedberg) und die frühere Sozialministerin Carolina Trautner (Augsburg-Land).

    Söder nennt Klaus Holetschek Zugpferd für den Wahlkampf

    Eine unmittelbare Stärkung des Einflusses der Schwaben auf die Politik und das Regierungshandeln in München ist da freilich nicht zu erkennen. Einige der neuen Stimmkreiskandidaten bringen zwar Erfahrungen aus der Kommunalpolitik mit. Die Landespolitik aber ist für sie überwiegend Neuland.

    CSU-Bezirkschef Ferber gibt sich dennoch zuversichtlich. „Wir haben eine junge Mannschaft und wir haben eine gute Mannschaft“, sagt Ferber. Es handle sich bei den neuen Kandidatinnen und Kandidaten durchweg „um Leute, die sich an anderer Stelle bewährt haben“. Parteichef Söder spricht von einem „Generationenwechsel“, mit dem „die Grundlage für die nächsten 20 Jahre“ gelegt werde. In der Riege der Schwaben seien „hervorragende Personen“. Auf die Frage nach der Tauglichkeit fürs Kabinett hebt er allerdings nur einen heraus. Schwaben habe mit Klaus Holetschek einen populären Minister. „Der Klaus ist unser Zugpferd. Auf ihm ruhen alle Hoffnungen“, sagt Söder.

    Erklärtes Ziel des Parteichefs ist es, der CSU in Schwaben im Wahlkampf die „Lufthoheit“ zu sichern. „Jeder Stimmkreis soll klar gewonnen werden“, betont Söder. Das gelte auch für den Stimmkreis Dillingen. Dort werde die CSU im Landtagswahlkampf einen Schwerpunkt setzen.

    Der Hintergrund: In Dillingen an der Donau tritt der Parlamentarische Geschäftsführer der Freien Wähler, Fabian Mehring, als Stimmkreiskandidat an. Er wirbt aus Sicht der CSU etwas zu offensiv damit, dass mit ihm ein Schwabe mehr ins nächste Kabinett kommen könnte. 

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