Bayern lockert seine Corona-Regeln – aber nicht überall. Für Schulen sind vorerst keine Erleichterungen geplant. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion, dass die positiven Ergebnisse bei den PCR-Pooltestungen an Grund- und Förderschulen zwar leicht rückläufig seien – „dennoch dürfen wir jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen und uns nicht dazu verleiten lassen, wirksame Schutzmaßnahmen wie Masken und Testungen verfrüht aufzuheben“.
Er verstehe „das Bedürfnis vieler Schülerinnen und Schüler, möglichst schnell wieder zu dem Schulleben zurückzukehren, wie wir es vor Corona kannten“, sagte Piazolo. Dem Kultusministerium zufolge sank die Zahl der positiven Pooltests an Grund- und Förderschulen von 8,5 Prozent am Montag der Vorwoche auf 7,5 Prozent an diesem Montag.
Piazolos oberstes Ziel ist weiterhin der Präsenzunterricht
Sein oberstes Ziel bleibe der Präsenzunterricht, so Piazolo weiter. „Die Herausforderung der nächsten Wochen wird es sein, die Balance bei den Rahmenbedingungen zu finden, unter denen er auch weiterhin stattfinden kann, und dabei immer neu zu prüfen, was notwendig und angemessen ist. Hierzu beobachten wir in der Staatsregierung das Infektionsgeschehen sehr genau.“
Aktuell müssen Bayerns Schülerinnen und Schüler im gesamten Schulgebäude Maske tragen – an Grundschulen reicht eine Alltagsmaske, an weiterführenden muss es mindestens eine OP-Maske sein. Ältere Schüler machen dreimal wöchentlich Selbsttests, Grund- und Förderschulkinder testen sich zweimal pro Woche im PCR-Pool-Verfahren.
Präsidentin der Kultusministerkonferenz will auch an Schulen schrittweise lockern
Karin Prien, Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), forderte zuletzt anders als Piazolo sehr wohl Lockerungen der Corona-Maßnahmen an Schulen. Wenn ab Mitte Februar, Anfang März geöffnet werde, müsse auch an Schulen gelockert werden, so Prien, die gleichzeitig Bildungsministerin von Schleswig-Holstein ist. "Sport und Musikunterricht muss wieder in vollem Umfang stattfinden. Das Testen muss schrittweise enden. Spätestens Ende März reichen wahrscheinlich auch zwei Tests pro Woche", sagte die CDU-Politikerin kürzlich. Schrittweise müsse die Testpflicht zur "Testmöglichkeit" werden. Auch die Maskenpflicht müsse nach und nach fallen, zuerst im Klassenraum am Platz, dann im Gebäude. (mit dpa)