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Corona-Pandemie: Wie wird es sein, dieses völlig andere Weihnachten?

Corona-Pandemie

Wie wird es sein, dieses völlig andere Weihnachten?

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    Wäre 2020 ein Jahr wie jedes andere, hätte auf dem Augsburger Rathausplatz der Christkindlesmarkt stattgefunden. Stattdessen: Leere. So recht will da keine Weihnachtsstimmung aufkommen – trotz Christbaum.
    Wäre 2020 ein Jahr wie jedes andere, hätte auf dem Augsburger Rathausplatz der Christkindlesmarkt stattgefunden. Stattdessen: Leere. So recht will da keine Weihnachtsstimmung aufkommen – trotz Christbaum. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der graue Schneematsch, der wie ein alter, schmutziger Spülschwamm daliegt, ist – wenn man so will – ein bisschen symbolisch für diese Zeit. Denn die Hoffnung, irgendwie doch noch normale Weihnachten feiern zu können, ist dahingeschmolzen. Und wie der Schnee, dessen kläglicher Rest noch anderthalb Wochen vor Weihnachten auf dem Augsburger Rathausplatz liegt, schwand in den vergangenen Tagen auch diese ganz besondere, wohlige Stimmung, die die Menschen zu dieser Jahreszeit eigentlich so warm einhüllt wie ein Daunenparka.

    Siegfried Neiß klappt den Kragen seiner Jacke nach oben. Ein kalter Wind weht über den Platz vor dem Augsburger Rathaus, ein paar Menschen laufen mit Einkaufstüten über das Kopfsteinpflaster – weit weniger, als es in normalen Jahren wären. Doch normal ist in diesem Jahr eben gar nichts. Das hat auch Neiß zu spüren bekommen. Seit 44 Jahren hilft er beim berühmten Augsburger Engelesspiel mit, das in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfällt – wie so vieles andere. Neiß blickt wehmütig hinüber zum Balkon am Rathaus, wo für gewöhnlich die Engel zu sehen sind. „Ich finde das schrecklich“, sagt Neiß, 81 Jahre, karierte Mütze, beige Winterjacke. Dann dreht er sich um, geht ein paar Schritte, bleibt noch einmal stehen und sagt: „Aber es hilft ja alles nichts. Die Gesundheit geht vor.“

    Weihnachten 2020: Es gibt keine Glühweinbuden, keine Konzerte, keine Märkte

    Seit unsere Gesundheit von diesem winzigen Virus, das so großen Schaden anrichten kann, bedroht wird, ist kaum mehr etwas, wie es war. Auch Weihnachten nicht. Es gibt in diesen merkwürdigen Tagen keine Christkindlesmärkte, keine Glühweinschänken, weil Alkohol unter freiem Himmel verboten ist, keine Konzerte, in denen der Nussknacker gespielt wird, und wer in der Kirche Weihnachtslieder singen möchte, der darf das nicht. Angesichts dieser Veränderungen, dieser Verluste lieb gewonnener Traditionen fragt man sich schon, was die Pandemie, die seit Monaten unser Leben auf den Kopf stellt, mit der Stimmung der Menschen macht.

    Lockdown: Corona-Regeln seit 16. Dezember 2020

    Weihnachten

    An Heiligabend und Weihnachten (24. bis 26. Dezember) dürfen zum eigenen Haushalt noch vier weitere Menschen hinzukommen - die Zahl der weiteren Haushalte spielt keine Rolle. Auch hier zählen Kinder unter 14 Jahren nicht mit. Es gilt aber in Bayern eine generelle Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr.

    Silvester

    Es gelten die allgemeinen Corona-Maßnahmen, was Zahl der Kontakte und Ausgangssperre anbelangt. Nach dem Beschluss von Bund und Ländern gilt an Silvester bundesweit ein An- und Versammlungsverbot. Außerdem gibt es ein Feuerwerksverbot an belebten Plätzen, die von den Kommunen festgelegt werden. Es gilt zwar nicht direkt ein Böllerverbot, der Verkauf von Feuerwerk ist aber untersagt.

    Einzelhandel

    Die Öffnung von Ladengeschäften des Einzelhandels ist untersagt. Ausgenommen sind der Lebensmittelhandel einschließlich Direktvermarktung, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörgeräteakustiker, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Fahrradwerkstätten, Banken und Sparkassen, Filialen des Brief- und Versandhandels, Reinigungen und Waschsalons, der Verkauf von Presseartikeln, Tierbedarf und Futtermittel und der Verkauf von Weihnachtsbäumen. Wochenmärkte sind nur zum Verkauf von Lebensmitteln zulässig. Der Großhandel bleibt geöffnet. Die danach ausnahmsweise geöffneten Geschäfte dürfen über ihr übliches Sortiment hinaus keine sonstigen Waren verkaufen

    Dienstleistungen

    Dienstleistungsbetriebe mit Kundenverkehr, bei denen körperliche Nähe zum Kunden unabdingbar ist, sind untersagt. Das schließt neben Massagepraxen, Kosmetikstudios, Tattoo-Studios und ähnlichen Betrieben auch Friseure ein. Medizinisch notwendige Behandlungen, zum Beispiel Physio-, Ergo und Logotherapien oder Podologie bleiben weiter möglich.

    Gastronomie

    In der Gastronomie sind nur die Abgabe und Lieferung von Speisen und Getränke zulässig. Bei der Gastronomie einschließlich Imbissständen wird der Verzehr von Speisen und Getränken vor Ort untersagt. Kantinen bleiben offen.

    Wird es ein einsames, trauriges Fest? Ein Tag, der wieder überschattet sein wird von neuen hohen Inzidenzzahlen und vielen neuen Todesfällen? Oder wird Weihnachten heuer sogar besinnlicher? Weil wir uns auf das Wesentliche konzentrieren, auf das Feiern im engsten Familienkreis, ohne diesen ganzen weihnachtlichen Konsumwahn? Kurzum: Erleben wir in diesem Jahr eine wahre stille Nacht? Auch wenn das vielleicht zu hoch gegriffen scheint: Stiller als in anderen Jahren ist diese Weihnachtszeit in jedem Fall.

    Am Samstag vor Weihnachten waren deutlich weniger Menschen unterwegs

    Dass das nicht nur ein Gefühl ist, belegen auch Zahlen. Das Kölner Start-up-Unternehmen Hystreet misst seit zwei Jahren mittels Laserscannern die Anzahl von Passanten in deutschen Innenstädten. In der Augsburger Annastraße waren den Daten zufolge am letzten Samstag vor Weihnachten – normalerweise Großkampftag in der Fußgängerzone – etwa 5300 Menschen unterwegs. Der Durchschnittswert aller vergangenen Samstage seit Beginn der Datenerhebung liegt allerdings bei fast 16.000 Passanten – es waren also deutlich weniger Menschen unterwegs, was angesichts des geltenden Lockdowns nicht allzu überraschend ist.

    Siegfried Neiß hilft normalerweise beim Augsburger Engelesspiel mit. In diesem Jahr fällt es – wie so vieles – aus.
    Siegfried Neiß hilft normalerweise beim Augsburger Engelesspiel mit. In diesem Jahr fällt es – wie so vieles – aus. Foto: Stephanie Sartor

    Auch Siegfried Neiß erlebt derzeit eher ruhige Tage. Der Bergwachtler sorgt normalerweise dafür, dass die Darsteller beim Engelesspiel auf dem Augsburger Rathausplatz mit Karabinerhaken gesichert sind und nicht vom Himmel fallen. Wenn die Show vorbei ist, genießt er von oben gerne noch den Blick auf das Lichtermeer. „Für mich gehört das zu Weihnachten einfach dazu. In diesem Jahr fehlt mir das schon sehr“, sagt Neiß und blickt hinüber zum Christbaum, der auf dem großen, leeren Platz wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung verbreitet. „Unsere Wohnung ist schon länger weihnachtlich geschmückt, die Stimmung ist also schon da – aber anders ist es trotzdem“, fährt der 81-Jährige fort. Dann blickt er ein wenig nachdenklich auf die Lichterkette, die um den großen Christbaum geschlungen ist, und sagt: „Vor ein paar Monaten hätte ich nie gedacht, dass es so kommen wird. Dass die Infektionszahlen wieder so steigen und dass Corona so große Auswirkungen auf Weihnachten haben wird.“

    Markus Söder: Die Zeit der Ausnahmen ist vorbei

    Wie groß diese Auswirkungen, die Beschränkungen für die Menschen, tatsächlich sein müssen, darüber wurde in den vergangenen Wochen in der Politik hitzig debattiert. Einige Bundesländer wie Schleswig-Holstein oder Baden-Württemberg sprachen sich früh gegen Lockerungen über die Festtage aus. Andere Länder, darunter Bayern, sperrten sich zunächst gegen scharfe Kontaktbeschränkungen zum Fest – lenkten dann aber ein. Ursprünglich war geplant, dass sich im Freistaat über die Feiertage bis zu zehn Menschen – Kinder ausgenommen – aus beliebig vielen Haushalten treffen dürfen. Diese Sonderregelung wurde angesichts der in die Höhe schnellenden Infektionszahlen wieder einkassiert. Mittlerweile gilt, dass sich die Angehörigen eines Haushalts mit maximal vier weiteren Personen verabreden dürfen. Auch hier werden Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt.

    Markus Söder sagte Mitte Dezember: Die Zeit der ausnahmen ist sei nun vorbei.
    Markus Söder sagte Mitte Dezember: Die Zeit der ausnahmen ist sei nun vorbei. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Wie ernst die Lage ist und wie anders Weihnachten werden wird, machte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dann Mitte Dezember in einer Regierungserklärung deutlich: „Corona ist die Katastrophe unserer Zeit. Wir müssen die Notbremse ziehen.“ Die Zeit der Ausnahmen sei vorbei. Solche Worte hätte sich Angela Merkel wohl schon früher gewünscht. Die Bundeskanzlerin hatte immer und immer wieder, beinahe gebetsmühlenartig, gesagt, dass ihr die Beschlüsse der Länder nicht weit genug gehen. Am 9. Dezember schließlich mahnte sie im Bundestag erneut, die Warnungen der Wissenschaft ernst zu nehmen, härter durchzugreifen, die Kontakte massiv zu reduzieren. Sie fand dabei Worte, die für die sonst eher nüchterne Physikerin höchst ungewöhnlich sind: „Es tut mir wirklich im Herzen leid, aber wenn wir dafür den Preis zahlen, dass wir Todeszahlen am Tag von 590 Menschen haben, dann ist das nicht akzeptabel aus meiner Sicht.“

    Die Corona-Pandemie ist wie ein Brennglas, sagt der Weihnachtsforscher

    Manfred Becker-Huberti hat – wie so viele andere Menschen im Land – die Debatte verfolgt. Für ihn ist die Frage, wie Weihnachten denn nun werden darf, wie die Menschen auf die Regeln reagieren und was das mit ihrer Stimmung macht, mehr als nur ein persönliches Interesse, es ist auch ein wissenschaftliches. Becker-Huberti ist Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar – und Weihnachtsforscher.

    „Es ist, als hätte sich ein Brennglas zwischen Weihnachten und die Menschen geschoben, das nun vieles sichtbar macht“, sagt Becker-Huberti im Gespräch mit unserer Redaktion. „Für die einen konzentriert sich alles auf den religiösen Aspekt, und das kann man sehr reduziert erfahren.“ Für die anderen indes, für die Äußerlichkeiten wie all der Glanz, die Geschenke oder der Glühwein entscheidend sind, für die sei es schlimmer, weil sie das Gefühl hätten, dass ihnen etwas genommen wurde, erklärt er. „Aber vielleicht bekommen sie so nun einen neuen Zugang zu Weihnachten.“ Dass die Corona-Pandemie den weihnachtlichen Konsumwahn allzu stark bremst, glaubt der Theologe aber nicht. „Ich bin skeptisch, dass sich viele Menschen vom Konsum abwenden werden.“

    Fest steht jedenfalls: Es wird in diesem Jahr anders gefeiert – vor allem mit weniger Menschen. Um sich zu vergegenwärtigen, dass wichtige Menschen fehlen, etwa die Großeltern, die alleine feiern, um das Risiko einer Infektion zu verringern, könne man einen alten Brauch wiederbeleben, sagt Becker-Huberti: ein zusätzliches Gedeck auf dem Tisch. Traditionell soll das zum einen an die erinnern, die nicht da sind, aber auch bereitstehen, falls ein Bedürftiger an die Tür klopft.

    Der Heiligabend könnte auch konfliktreicher werden

    Wird dieses Weihnachten denn nun automatisch besinnlicher, stiller? Schließlich fällt alles eine Nummer kleiner aus. „Ja, ich glaube, dass dieses Weihnachten stiller werden wird – möglicherweise aber auch konfliktreicher“, sagt der Weihnachtsforscher. Schon in normalen Jahren müsse die Polizei schließlich immer wieder eingreifen, weil es zu Familienstreitigkeiten kommt. „In diesem Jahr sind noch viel mehr Emotionen im Spiel, weil viele Menschen durch die Pandemie in ein tiefes Loch gefallen sind.“ Es gebe eben zwei Arten von Stille, erklärt der katholische Theologe: die, die von den Menschen als positiv, besinnlich und beruhigend empfunden werde, und die, die einem aufgezwungen wird, was dann eben zu negativen Gefühlsausbrüchen führen könne.

    Ein Teil der Menschen werde sich sicherlich mehr besinnen, fährt Weihnachtsforscher Becker-Huberti fort. „Der andere Teil indes wird vieles als völlig sinnlos empfinden. Den Menschen, die Sinn suchen, müssen wir einen Weg zeigen.“ Denn das Alleinsein könne auch positiv genutzt werden, man könne Zugang zu anderen Dingen finden, etwa zu Texten, die man schon lange lesen wollte.

    Chronologie der Corona-Pandemie 2020 in Eilmeldungen

    Mehr als 600 Eilmeldungen hat die Deutsche Presse-Agentur bis Dezember 2020 allein zum Corona-Virus gesendet. Die Überschriften dokumentieren die Zeitspanne von den ersten Hinweisen auf eine Ausbreitung der Viruserkrankung bis zu den jüngsten Erfolgen bei der Impfstoffentwicklung. Ein Überblick:

    Januar

    22.1. WHO ruft wegen Virus in China vorerst keine "internationale Notlage" aus

    24.1. Zwei Fälle der neuen Lungenkrankheit in Frankreich nachgewiesen

    28.1. Erster Coronavirus-Fall in Deutschland bestätigt

    30.1. Coronavirus in China: WHO erklärt internationale Notlage

    Februar

    15.2. Frankreich meldet ersten Coronavirus-Todesfall in Europa

    22.2. Italien will mit Coronavirus betroffene Städte abriegeln

    29.2. Erster Coronavirus-Todesfall in den USA

    März

    9.3. Coronavirus: Landrat meldet ersten Todesfall in Deutschland

    11.3. WHO bezeichnet Verbreitung des neuen Coronavirus als Pandemie

    12.3. USA erlassen wegen Coronavirus 30-tägigen Einreisestopp aus Europa

    12.3. CDU verschiebt Parteitag wegen Corona-Krise

    12.3. Merkel: Wegen Coronavirus auf Sozialkontakte weitgehend verzichten

    12.3. Bund und Länder: Ab Montag alle planbaren Operationen verschieben

    13.3. UEFA stoppt vorerst Spielbetrieb im Fußball-Europapokal

    13.3. NRW schließt nächste Woche alle Schulen

    (plus 14 weitere Eilmeldungen zu Schulschließungen in anderen Bundesländern)

    13.3. DFL: Fußball-Bundesliga stellt Spielbetrieb vorerst ein

    13.3. Trump ruft wegen Coronavirus nationalen Notstand aus 

    16.3. Regierung schlägt Schließung von Läden vor - Supermärkte aber offen

    17.3. Maas startet Rückholaktion für im Ausland festsitzende Deutsche

    17.3. Bundesregierung spricht weltweite Reisewarnung aus 

    17.3. Fußball-EM wegen Coronavirus um ein Jahr verschoben

    17.3. Nur noch EU-Bürger sollen nach Deutschland reisen dürfen

    18.3. Österreich kontrolliert ab Mitternacht Grenze zu Deutschland

    19.3. Coronavirus-Pandemie: Italien meldet mehr Tote als China

    21.3. Mietern soll in Krise nicht gekündigt werden dürfen

    22.3. Bund und Länder wollen Restaurants unverzüglich schließen

    24.3. IOC bestätigt: Olympia in Tokio wird verschoben

    25.3. Historisches Hilfspaket in Corona-Krise beschlossen

    27.3. Corona-Pandemie: Italien meldet fast 1000 Tote an einem Tag

    April

    2.4. Weltweit mehr als eine Million nachgewiesene Coronavirus-Infektionen

    6.4. Kreise: Zwei Wochen Quarantäne bei Rückkehr nach Deutschland

    6.4. Corona-Infektion: Britischer Premierminister auf Intensivstation

    15.4. Bund will Öffnung von Geschäften bis 800 Quadratmeter ermöglichen

    15.4. Schulstart in Deutschland schrittweise ab 4. Mai geplant

    17.4. Spahn: Ausbruch ist beherrschbar geworden

    21.4. Saison in Handball-Bundesliga abgebrochen

    22.4. Erste klinische Studie zu Corona-Impfstoff in Deutschland zugelassen

    23.4. Merkel: Länder in Corona-Krise teils zu forsch

    28.4. Nun bundesweite Maskenpflicht auch im Einzelhandel

    30.4. Betriebe melden für 10,1 Millionen Menschen Kurzarbeit an

    Mai

    5.5. Wirtschaftsminister der Länder wollen Gastronomieöffnung ab 9. Mai

    6.5. Bund will Öffnung aller Geschäfte in Corona-Krise erlauben

    6.5. Politik erlaubt Geisterspiele der Fußball-Bundesliga ab Mitte Mai

    13.5. Bundesregierung beschließt Lockerung der Grenzkontrollen

    15.5. Deutsche Wirtschaft bricht in der Corona-Krise ein

    26.5. Bund und Länder einig: Kontaktbeschränkungen bis 29. Juni

    Juni

    9.6. Deutscher Export bricht im April um mehr als 30 Prozent ein

    16.6. Offizielle Corona-Warn-App steht zum Download bereit

    17.6. Großveranstaltungen werden mit Ausnahmen bis Ende Oktober verboten

    17.6. Schulen sollen nach Sommerferien wieder komplett öffnen können

    23.6. Zahlreiche Einschränkungen nach Corona-Ausbruch bei Tönnies

    25.6. EU-Kommission genehmigt Rettungspaket für Lufthansa

    29.6. Bundestag beschließt Mehrwertsteuersenkung und Familienbonus

    Juli

    3.7. Arznei Remdesivir erhält europäische Zulassung für Covid-19

    7.7. Brasiliens Präsident Bolsonaro mit Coronavirus infiziert

    22.7. Corona-Tests bei Einreise aus Risikogebieten sollen Pflicht werden

    30.7. Deutsche Konjunktur bricht dramatisch ein

    30.7. Historischer Konjunktureinbruch in den USA wegen Corona-Krise

    August

    11.8. Putin: Russland lässt Impfstoff gegen Coronavirus zu

    14.8. Reisewarnung des Auswärtigen Amts für fast ganz Spanien samt Mallorca

    27.8. Bund und Länder: Großveranstaltungen bis Ende des Jahres verboten

    September

    29.9. Feiern in öffentlichen Räumen auf 50 Teilnehmer beschränkt

    30.9. Neue Corona-Risikogebiete in elf europäischen Ländern

    Oktober

    2.10. US-Präsident Trump und First Lady positiv auf Coronavirus getestet

    7.10. Länder: Beherbergungsverbot für Reisende aus Risikogebieten

    8.10. Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigen sprunghaft auf über 4000

    14.10. Beschluss: Sperrstunde um 23 Uhr für Gastronomie in Corona-Hotspots

    14.10. Bund und Länder wollen striktere Kontaktbeschränkungen in Hotspots 

    14.10. Frankreich führt Gesundheitsnotstand wieder ein 

    15.10. RKI meldet Rekordwert bei Corona-Neuinfektionen in Deutschland

    21.10. Gesundheitsminister Spahn positiv auf Corona getestet

    26.10. CDU-Spitze verschiebt Parteitag zur Vorsitzendenwahl ins nächste Jahr

    28.10. Bund und Länder: Beginn von Kontaktbeschränkungen am 2. November

    28.10. Bund und Länder wollen Gastronomiebetriebe vorübergehend schließen

    November

    2.11. Teil-Lockdown startet: Öffentliches Leben wird heruntergefahren

    9.11. Biontech veröffentlicht vielversprechende Daten zu Corona-Impfstoff

    16.11. Auch US-Konzern Moderna legt positive Daten zu Corona-Impfstoff vor

    16.11. Bund und Länder appellieren: Keine privaten Feiern mehr

    18.11. Bundestag beschließt Änderungen beim Infektionsschutzgesetz

    25.11. Private Zusammenkünfte werden auf fünf Personen begrenzt

    25.11. Bund und Länder lockern Kontaktbeschränkungen für Weihnachten

    30.11. Moderna will Zulassung für Corona-Impfstoff in EU beantragen

    Dezember

    1.12. Biontech und Pfizer beantragen EU-Zulassung für Corona-Impfstoff

    2.12. Biontech und Pfizer: Großbritannien lässt Corona-Impfstoff zu

    2.12. Bund und Länder: Teil-Lockdown wird bis in den Januar verlängert

    9.12. Verfassungsschutz Baden-Württemberg beobachtet "Querdenken"-Bewegung

    12.12. Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer erhält US-Notfallzulassung

    13.12. Bund und Länder beschließen harten Lockdown ab dem 16. Dezember 

    13.12. Bund und Länder beschließen Versammlungsverbot an Silvester

    13.12. Möglichst keine Schul- und Kita-Besuche ab Mittwoch bis 10. Januar

    13.12. Bund erhöht Corona-Finanzhilfen für Unternehmen

    19.12. Corona-Impfstoff von Moderna erhält Notfallzulassung in den USA

    21.12. EMA empfiehlt erste Zulassung eines Corona-Impfstoffs in der EU

    21.12. EU-Kommission genehmigt Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer

    22.12. Bayern führt Corona-Testpflicht für Reisende aus Risikogebieten ein

    (dpa)

    Die Hoffnung auf normale Weihnachten ist dahingeschmolzen

    Dass diese Tage ein wenig einsamer sind als in anderen Jahren, das weiß auch Franz Mayr. Er steht im Innenhof des Klosters Maria Medingen im Landkreis Dillingen. Die Büsche und Bäume sehen an diesem Wintermorgen, an dem die Temperaturen nicht über den Gefrierpunkt klettern wollen, aus, als wären sie mit Puderzucker bestäubt. Mayr, schwarzer Anorak, dunkle Jeans, heller Mundschutz, geht vom Parkplatz in Richtung Klosterkirche, grüßt eine Schwester der Dillinger Franziskanerinnen, bleibt stehen und deutet auf eine Wiese.

    Franz Mayr im Innenhof des Klosters Maria Medingen. In normalen Jahren organisiert er hier den Adventsmarkt.
    Franz Mayr im Innenhof des Klosters Maria Medingen. In normalen Jahren organisiert er hier den Adventsmarkt. Foto: Stephanie Sartor

    „Hier findet normalerweise der Adventsmarkt statt“, sagt Mayr, der die Veranstaltung für gewöhnlich organisiert – und in diesem Jahr schweren Herzens absagen musste. „Der Markt ist sehr beliebt, pro Tag waren etwa 2000 Besucher da“, sagt Mayr. Der Mann schüttelt den Kopf, so, als würde er sich gerade vorstellen, wie es hier hätte aussehen können, wenn es keine Pandemie gäbe. Wie die vielen Lichter und Lämpchen der Buden die Klostermauern erhellen würden, Glühweindampf in die Nacht wabern würde. „Man kommt nicht so recht in Weihnachtsstimmung. Corona schwebt über allem“, sagt er dann, hält kurz inne und fügt hinzu: „Das ist in diesem Jahr einfach ein ganz anderes Fest.“

    Dann dreht er sich um, geht zurück zum Parkplatz. Hinter ihm auf der Wiese liegt noch ein bisschen Schnee. Bald wird nurmehr grauer Matsch übrig sein, der auch verschwinden wird. Wie die Hoffnung auf ein normales Weihnachtsfest, die längst dahingeschmolzen ist.

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