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Corona-Pandemie: Umfrage in Bayern und der Region: Welche Politikerinnen und Politiker sind geimpft?

Corona-Pandemie

Umfrage in Bayern und der Region: Welche Politikerinnen und Politiker sind geimpft?

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    Die Politik appelliert an Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen. Doch wie halten es Abgeordnete, Landrätinnen und Oberbürgermeister selbst?
    Die Politik appelliert an Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen. Doch wie halten es Abgeordnete, Landrätinnen und Oberbürgermeister selbst? Foto: Frank Rumpenhorst, dpa

    Impfen ist der einzige Weg aus der Pandemie. Wie ein Mantra wiederholt die bayerische Politik diesen eindringlichen Appell an die Bevölkerung. Die Botschaft lautet immer und immer wieder: Liebe Bürgerinnen und Bürger, lassen Sie sich impfen. Das ist der Weg zurück in die Freiheit. Doch die Frage ist: Sind Bayerns Mandatsträgerinnen und -träger genauso diszipliniert, wie es von den Menschen im Freistaat gefordert wird?

    Wie viele Abgeordnete sind im bayerischen Landtag in München geimpft?

    Im Bayerischen Landtag geht man derzeit von einer vergleichsweisen hohen Impfquote aus. Sind im Freistaat laut Robert-Koch-Institut aktuell 69,7 Prozent der Bevölkerung geimpft, sind es im Maximilianeum mindestens 86 Prozent der Abgeordneten, wie ein Sprecher des Landtagsamtes gegenüber unserer Redaktion erklärte. Dieser Wert, der in einer anonymen und freiwilligen Umfrage ermittelt wurde, stammt allerdings vom vergangenen September. Bei den Fraktionen nachgefragt, bekommt man nun auch aktuellere und genauere Ergebnisse. Die 38 Abgeordneten der Grünen-Fraktion beispielsweise sind eigenen Angaben zufolge alle geimpft oder genesen. Gleiches gilt für die 22 Männer und Frauen der SPD-Fraktion, die alle geimpft sind, wie eine Fraktionssprecherin erklärte. Auch bei der FDP sind Stand Donnerstag alle elf Abgeordneten geimpft. Bei den Freien Wählern (FW) geht man davon aus, dass zwei von 27 Abgeordneten nicht geimpft oder genesen sind, wie der FW-Fraktionsvorsitzende Florian Streibl erklärte. „Doch auch dies kann sich jeden Tag ändern, ohne dass mir meine Fraktionskollegen darüber rechenschaftspflichtig wären.“

    Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betont immer wieder, die Impfung sei die einzige Chance, um aus der Pandemie zu kommen.
    Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betont immer wieder, die Impfung sei die einzige Chance, um aus der Pandemie zu kommen. Foto: Imago Images (Symbolbild)

    Bei der CSU hat man aktuell keine eigene Übersicht über den Impfstatus der Abgeordneten. Die Fraktion berief sich auf die Umfrage vom September. Demnach sind mindestens 96 Prozent geimpft, das sind umgerechnet 80 von 84 CSU-Fraktionsmitgliedern.

    Die AfD-Fraktion macht keine Angaben zur Impfquote in den eigenen Reihen

    Einzig die AfD im Bayerischen Landtag gab auf Nachfrage unserer Redaktion keine Auskunft über die Impfquote in den eigenen Reihen. Andreas Winhart, Parlamentarischer Geschäftsführer, erklärte: „Die Fraktion sieht den jeweiligen Status eines Abgeordneten in Sachen Corona als private Angelegenheit, die dem Datenschutz unterliegt. Darüber hinaus handelt es sich hierbei um einen individuellen Gesundheitsstatus, der ausschließlich von jedem Abgeordneten selbst veröffentlicht werden könnte.“

    Weit auskunftsfreudiger sind da die Oberbürgermeister und Landrätinnen in Schwaben sowie aus den angrenzenden oberbayerischen Kreisen und Städten. OB Thomas Kiechle (CSU) aus Kempten sowie OB Christian Scharpf (SPD) haben jeweils schon die dritte Impfung erhalten. Sie empfinden es als Bürgerpflicht und Selbstverständlichkeit, sich impfen zu lassen, wie sie in ihren Statements erklärten. So sieht es auch Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU), die ebenfalls geimpft und geboostert ist: „Für mich ist die Impfung das Beste, was wir im Moment tun können, um dieses unberechenbare Virus in den Griff zu bekommen und wieder ein normales Leben zu führen“, sagte sie gegenüber unserer Redaktion. „Impfen schützt, nicht nur uns selbst, sondern unsere Liebsten und alle unsere Mitmenschen. Das sind wir auch unseren Pflegekräften und der Ärzteschaft schuldig.“

    "Der einzige Weg aus der Corona-Pandemie ist die Impfung"

    Groß ist die Unterstützung nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. Elf von zwölf Landrätinnen und Landräten aus Aichach-Friedberg, Augsburg, Dillingen, Donau-Ries, Günzburg, Landsberg, Lindau, Neuburg-Schrobenhausen, Neu-Ulm, Oberallgäu und Ostallgäu gaben auf Nachfrage unserer Redaktion an, geimpft und zum Teil auch schon geboostert zu sein.

    Nach den Gründen gefragt, antworten viele der Politikerinnen und Politiker ähnlich: „Ich schütze mit der Impfung meine Mitmenschen. Ich schütze mich selbst vor einem schweren Verlauf. Ich leiste einen Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung“, sagen die einen. „Ich will unsere Krankenhäuser und das Pflegepersonal entlasten. Es ist das beste Mittel mit Blick auf Delta und Omikron. Ich will wieder mein gewohntes Leben führen. Der einzige Weg aus der Corona-Pandemie ist die Impfung. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Verpflichtung“, sagen die anderen.

    Eine Ausnahme jedoch bleibt: Der Unterallgäuer Landrat Alex Eder (Freie Wähler) machte keine Angabe zu seinem Impfstatus. Er sagte: „Als Landrat arbeite ich intensiv daran, ein gutes Impfangebot im Landkreis zu ermöglichen. Meine persönlichen Gesundheitsdaten, dazu gehört auch der Impfstatus, veröffentliche ich nicht.“ Grundsatz sei für Eder, dass die Entscheidung für oder gegen die Covid-Impfung individuell und aufgrund von medizinischen Aspekten getroffen werden sollte. Und er ergänzte: „Mir bereitet die aktuelle Entwicklung Sorge, dass Menschen nach ihrem Impfstatus teilweise in ,besser‘ und ,schlechter‘ unterschieden werden. Dieser Differenzierung stelle ich mich entschieden entgegen.“

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