Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dringt auf ein rasches Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr der Bahn. "Wir finden es widersprüchlich, dass es eine Maskenpflicht im Zug gibt, aber im Flugzeug nicht - entweder ganz oder gar nicht", sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur. "Deshalb geht auch die klare Aufforderung an den Bund, die Maskenpflicht im Fernverkehr aufzugeben und in eine freiwillige Empfehlung umzuwandeln. Am besten mit Beginn des neuen Jahres." Im öffentlichen Nahverkehr in Bayern gilt bereits seit dem 10. Dezember keine Maskenpflicht mehr.
"Wir haben in Bayern ein klares Konzept. Wir entscheiden angemessen nach Gefährdungslage", betonte Söder. "Corona ist unter Kontrolle." Natürlich gebe es andere Erkrankungen. "Aber man kann nicht wegen der Grippe eine so tiefgreifende Einschränkung wie die Maskenpflicht begründen", argumentierte der Ministerpräsident. "Wir empfehlen die Maske zum Schutz, aber es gibt keine staatliche Verpflichtung mehr."
Bundesländer regeln Corona-Maßnahmen in ihrer Hoheit unterschiedlich
"Wir haben gelernt: Die größte Akzeptanz für Corona-Maßnahmen besteht dann, wenn sie konsequent und verständlich sind", sagte Söder. "Die jetzige Entscheidung, nur noch im Fernverkehr an der Maskenpflicht festzuhalten, ist inkonsequent und kaum verständlich. Deswegen sollte die Maskenpflicht hier eher schneller denn später wegfallen."
Das bayerische Kabinett hatte das Auslaufen der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen im Nahverkehr zum 10. Dezember Anfang des Monats beschlossen. Zur Begründung hieß es, die Infektionslage sei stabil, die Maskenpflicht sei nicht mehr angemessen und verhältnismäßig. Kurz zuvor hatte Bayern, zusammen mit drei anderen Bundesländern, schon das Ende der Isolationsregeln für Corona-Infizierte beschlossen.
Weil die Bundesländer Corona-Maßnahmen, die in ihrer Hoheit liegen, unterschiedlich umsetzen und handhaben, gibt es bundesweit seit einiger Zeit einen Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen. (dpa)