Am Freitagmorgen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin eine Sieben-Tage-Inzidenz von 786,0 für den Freistaat. Das sind 172,3 Neuinfektionen je Woche pro 100.000 Einwohner weniger als eine Woche zuvor. Zuletzt war die Inzidenz seit Mitte Juni mit gewissen Schwankungen gestiegen.
Allerdings liefern die Inzidenzzahlen nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Hinzu kommt, dass der Landkreis Günzburg seit rund zwei Wochen keine Zahlen mehr meldet. Da er allerdings weniger als ein Prozent der bayerischen Bevölkerung beherbergt, dürfte sich die Verzerrung dadurch in Grenzen halten.
In den Krankenhäusern kommen trotz des aktuellen Rückgangs in der Inzidenz weiterhin viele Patienten wegen oder mit Corona an. Am Freitag lag die Zahl dieser Hospitalisierungen bei 1397, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter Berufung auf das RKI meldete. Das ist auf Wochensicht zwar ein kleiner Rückgang aber immer noch mehr als auf dem Höhepunkt der Delta-Welle im November und Dezember vergangenen Jahres.
Auf den Intensivstationen sind die Zahlen der behandelten Corona-Patienten laut dem bundesweitem Intensivregister zuletzt kräftig gestiegen, liegen aber immer noch weit unter den Werten aus der Delta-Welle. Die Lage auf den Stationen ist dennoch angespannt: Stand Donnerstag meldeten 81 Intensivstationen eingeschränkten Betrieb, 47 teilweise eingeschränkten Betrieb und nur 47 regulären Betrieb.
(dpa)