Die Masken fallen nicht: Bayerns Schülerinnen und Schüler müssen auch künftig im Klassenzimmer einen Mundschutz tragen. Das entschied das bayerische Kabinett am Mittwoch in seiner Sitzung in München. Damit fällt der Vorschlag der Freien Wähler durch, die die Maskenpflicht am Sitzplatz in den nächsten beiden Wochen erst an Grundschulen, dann an weiterführenden abschaffen wollten.
Kultusminister Michael Piazolo, ebenfalls Mitglied der Freien Wähler, betonte in der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung, dass sein Vorschlag gewesen sei, die Maske im Unterricht zunächst an den Grundschulen fallen zu lassen. "Darauf konnten wir uns heute nicht einigen", so Piazolo.
Seine Partei hatte am Montagabend ganz eindeutig eine Abkehr von der Maske im Klassenzimmer gefordert. Der parlamentarische Geschäftsführer Fabian Mehring sagte unserer Redaktion: Die Pflicht zum Mundschutz sei „ein Anachronismus auf unserem kollektiven Rückweg in die Normalität“.
Die Regelung, die seit November gilt, wird mittlerweile zwiespältig gesehen. Zwar setzte sich der Berufsverband Kinder- und Jugendärzte noch vergangene Woche dafür ein, die Maske im Klassenzimmer aufzubehalten. Der Regensburger Kinderarzt und Landesvorsitzende Dr. Dominik Ewald sagte jüngst unserer Redaktion: "Die Maske ist zwar lästig, aber immer noch der effektivste und einfachste Schutz vor einer Infektion“ – gerade angesichts der Enge im Klassenzimmer.
Immer mehr Oppositionspolitikerinnen und -politiker hatten sich jedoch zuletzt dafür ausgesprochen, dass Kinder am Sitzplatz wieder durchatmen sollen. Genauso wie Eltern übrigens. Ein Vater zum Beispiel schrieb an unsere Redaktion: "Die Kinder leiden so sehr unter den strengen Corona-Maßnahmen an den Schulen, die schon längst absolut unverhältnismäßig sind." Auch von körperlichen und sozialen Schwierigkeiten wegen der Maske berichteten Mütter und Väter. Andere Familien wiederum fühlen sich sicherer, wenn ihre Kinder im Klassenzimmer neben den regelmäßigen Tests auch durch einen Mundschutz geschützt sind.