Mit Bayern ist in dieser Woche das letzte Bundesland in die Sommerferien gestartet und auch Schülerinnen und Schüler aus dem Allgäu bekommen sechs Wochen lang keine Hausaufgaben. Bis Nordrhein-Westfalen in der kommenden Wochen seine Schultore wieder öffnen wird, haben alle 16 Bundesländer zur selben Zeit Ferien. Wer aktuell in der Region campen möchte, findet aber nur schwer einen offiziellen Stellplatz. Was Urlauberinnen und Urlauber im Allgäu aktuell tun können.
Kaum freie Plätze auf Zeltplätzen im Allgäu
Wer heute eine Suchanfrage für die kommenden Nächte stellt, wird enttäuscht: Bei den gängigen Buchungsportalen (Camping.info, Pincamp, Pitchup) erscheinen keine Angebote. Egal, ob jemand mit einem großen oder kleinen Fahrzeug für eine oder mehrere Nächte einchecken möchte, das Ergebnis bleibt gleich: "Wir haben für deine Suchanfrage aktuell keine Ergebnisse."
Viele Besucherinnen und Besucher finden trotz langer Suche keinen offiziellen Stellplatz. Wer sich bloß erholen und schlafen will, riskiert nicht zwangsläufig eine Anzeige.
Das rät die Polizei Urlauberinnen und Urlaubern
Isabel Schreck, Pressesprecherin beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, sagt: "Eine reine Übernachtung ist auch auf Parkplätzen möglich. Wer seine Fahrtüchtigkeit wiederherstellen muss, darf unter Umständen auf öffentlichen Parkplätzen übernachten."
Wann darf ich mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil auf einem öffentlichen Parkplatz im Allgäu übernachten?
Wer nicht mehr weiterfahren könne, dürfe auch im Allgäu auf einem öffentlichen Parkplatz übernachten, erklärt Schreck. Wichtig sei, dass die Nacht dort nur verbracht werde, um die Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen. Reisende dürften sich "nicht häuslich niederlassen". Wer nur auf dem Parkplatz stehe, um sich zu erholen und am nächsten Morgen weiterzufahren, riskiere grundsätzlich keine Anzeige.
Schreck erklärt, dass dabei jeder Fall individuell betrachtet werde. Habe jemand seinen Hausstand um das Fahrzeug herum aufgebaut, sei der Grund des Parkens ausschließlich zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit wenig glaubwürdig.
Anzeige, wenn der Wohnwagen im Allgäu im Schutzgebiet parkt
Allerdings müssten die Fahrerinnen und Fahrer einiges beachten: "Sie dürfen in keinem Landschaftsschutzgebiet oder Naturschutzgebiet parken." Wer Camper, Wohnmobil oder Wohnwagen dort abstelle, riskiere eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit. So wie diese Wildcamper, die am Wochenende von der Polizei erwischt wurden.
Ab wann ist jemand Wildcamper im Allgäu?
"Da gibt es keine Definition", sagt Schreck, "im Endeffekt darf nicht in einem Schutzgebiet übernachtet werden." Urlauberinnen und Urlauber sollten sich an keinem Stellplatz über das zulässige Maß hinaus ausbreiten. Welche Alternativen es zum Wildcamping im Allgäu gibt, lesen Sie hier.
Wer keinen freien Platz auf einem der Allgäuer Zeltplätze findet, der versucht häufig, auf einen offiziellen Stellplatz auszuweichen. In vielen Gemeinden gibt es solche Parkplätze, auf denen die Gäste die Nacht über stehen dürfen. Eine Reservierung ist nicht möglich.
Stellplätze der Stadt Memmingen sind schnell belegt
Das Problem während der Sommerferien ist, dass die Stellplätze der Gemeinden regelmäßig belegt sind. So bietet der Wohnmobilstellplatz Memmingen an der Colmarer Straße in der Nähe des Geländes der Landesgartenschau alles, was sich Übernachtungsgäste wünschen. Doch die 18 Plätze sind bis zum Abend eigentlich immer besetzt. Zeigt die Website am Montag um halb elf noch acht freie Stellplätze angezeigt, sind es drei Stunden später noch sieben Stück.
Auch am Illerstadion in Kempten dürfen Touristinnen und Touristen ihren Camper über Nacht und bis maximal drei Tage parken. Allerdings ist auch dieser Ort stark frequentiert.
Wohnmobilstellplatz Pfronten bietet täglich Plätze an
Ohne Reservierungen arbeitet auch Familie Wohlfahrt vom Wohnmobilstellplatz Pfronten im Ostallgäu. Daher können Gäste täglich anreisen und es gibt häufig freie Plätze. Seitdem die Gemeinde Pfronten ein neues Parkkonzept umsetzt, ist das nächtliche Parkverbot ausgeweitet worden. So gilt für Wohnmobile keine nächtliche Sonderregelung mehr, weil die Gemeinde Übernachtungen verhindern möchte.