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Busunglück bei Junggesellenabschied: Busfahrer hat Insassen wohl gewarnt

Österreich

Busunglück bei Junggesellenabschied: Fahrer hat Insassen wohl noch gewarnt

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    Rettungskräfte der Feuerwehr sind am Unglücksort im Einsatz. Ein deutscher Reisebus ist in Richtung Schladming über eine Böschung gestürzt.
    Rettungskräfte der Feuerwehr sind am Unglücksort im Einsatz. Ein deutscher Reisebus ist in Richtung Schladming über eine Böschung gestürzt. Foto: Christoph Schlüsslmayr, Bfv Liezen/AP

    Eine Reisegruppe aus Niederbayern ist nach einem Rodelausflug bei Schladming in Österreich mit ihrem Bus schwer verunglückt. Ein 31-Jähriger kam ums Leben, als der Bus von der Fahrbahn abkam und mehrere Meter eine Böschung hinunterstürzte, wie die Feuerwehr bei Schladming in der Steiermark am Sonntag bestätigte. Am Dienstag berichtete der BR, dass auch der Busfahrer seinen Verletzungen erlegen ist. Der Unfall-Alarm war dort am Samstagabend um 23:17 Uhr eingegangen.

    Bei dem 31-Jährigen handelt es sich offenbar um einen Bräutigam, der mit der Reisegruppe für seinen Junggesellenabschied nach Österreich gefahren war. Das berichtet unter anderem der BR, der sich dabei auf die Bürgermeisterin von Triftern im Kreis Rottal-Inn, Edith Lirsch, (ÖDP) beruft. Sie hätte das Paar getraut, erzählte Lirsch.

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    Nach Angaben des Roten Kreuzes wurde der 51 Jahre alte Fahrer besonders schwer verletzt. Sein Zustand war am Samstagabend kritisch, er musste ins künstliche Koma versetzt werden. Vier weitere Insassen wurden schwer und 26 leicht verletzt. An Bord waren insgesamt 32 Männer. Der Bus war im Landkreis Rottal-Inn registriert. "Dieses tragische Unglück macht uns sehr betroffen und unsere Gedanken sind vor allem bei der Familie des Opfers und bei allen Verletzten", sagte der Landrat des Landkreises Rottal-Inn, Michael Fahmüller (CSU) auf Anfrage.

    "Der Bus war bei der letzten Kurve Richtung Schladming von der Fahrbahn abgekommen, hat sich mehrfach überschlagen und ist dann auf einem Werkstattgebäude zum Liegen gekommen", sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Gerald Petter. Der Bus lag auf der linken Seite, teils auf einem Lastwagen-Oldtimer, den der Werkstattbesitzer auf das Dach drapiert hatte.

    Laut Zeugenaussagen soll der Fahrer des Reisebusses die 32 Passagiere noch in letzter Sekunge gewarnt haben. Er habe sinngemäß gerufen: "Ich kann nicht bremsen, haltet euch fest", sagte ein Polizeisprecher in Graz. Ob es sich dabei um ein persönliches oder ein technisches Problem gehandelt habe, müsse noch geklärt werden. Ein technisches Gutachten stehe noch aus, so der Polizeisprecher weiter.

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    Die Passagierkabine war eingedrückt, die Scheiben größtenteils zerborsten und die beigen Vorhänge hingen teils zerfetzt heraus. Auf einem Feuerwehrvideo waren in der Passagierkabine zerbeulte Sitze zu sehen. Auf dem Boden lag ein Schutzhelm, den einer der Männer womöglich beim Rodeln aufgehabt hatte. "Der Reisebus wurde über Weisung der Staatsanwaltschaft Leoben sichergestellt und wird von Sachverständigen begutachtet werden", teilte die Polizei mit.

    Die Überlebenden hatten Glück im Unglück: Direkt hinter ihnen war ein Bus mit Feuerwehrleuten unterwegs, die als Ersthelfer sofort einsprangen. Zudem waren die Stützpunkte von Rotem Kreuz und Feuerwehr nicht weit entfernt, so dass innerhalb von zehn Minuten ein Großaufgebot mit mehr als 160 Rettungskräften im Einsatz war. Die 25 Sanitäterinnen und -Sanitäter wurden von einem Notarzt und acht praktischen Ärzten unterstützt.

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    Zudem hatte die Feuerwehr zusammen mit dem Roten Kreuz erst im vergangenen Jahr ganz in der Nähe einen Großeinsatz geübt, der von einer ähnlichen Lage ausging, wie sie jetzt bei dem Unfall Realität wurde, wie der Feuerwehrsprecher sagte. Zudem sei der Werkstattbesitzer schnell vor Ort gewesen. Er habe das Gebäude geöffnet und die Leichtverletzten dort mit heißen Getränken versorgt.

    Einige Passagiere sowie der Fahrer waren in dem verunglückten Bus eingeklemmt und mussten mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden, berichtete die Feuerwehr. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser Schladming, Schwarzach und Salzburg gebracht. Auch die Bergung des Wracks war schwierig, weil es in prekärer Lage war und zu stürzen drohte, so die Feuerwehr. Es musste zunächst abgestützt werden, ehe es mit einem Autokran geborgen werden konnte. 

    In der Region gab es am Wochenende weitere schwere Unfälle: So stürzte in Niederösterreich am Samstagabend ein Kleinbus nach einer Kollision mit einem Auto in einen Graben. Dabei wurden sechs Kinder und fünf Erwachsene verletzt. Der (dpa/AZ)

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