Schon sein Name verweist darauf, wie sehr der Buß- und Bettag aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Wer tut noch Buße? Wie viele beten noch? Und so greift die evangelische Kirche auf eine Vielzahl von Wörtern zurück, um zu erklären, worum es geht: Einsicht, Lebensbilanz, Umkehr. Überdies diene der Buß- und Bettag dem „Nachdenken über gesellschaftliche Irrtümer“.
In dem Sinne ist er nicht aus der Zeit gefallen: Sollte nicht jeder neue Tag auch ein neuer Anlass für Einsicht und Umkehr sein? Zum Innehalten und Nachdenken?
Warum genau sind laut Gesetz in Bayern „Sportveranstaltungen“ an dem Tag untersagt?
Was aus der Zeit gefallen ist, ist der – nennen wir es – Umgang mit diesem einst zur Finanzierung der Pflegeversicherung abgeschafften gesetzlichen Feiertag, für den in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen gelten. Gerade in Bayern sind sie voller Widersprüche, wenig plausibel und ganz offensichtlich verwirrend. Warum genau sind laut Gesetz „Sportveranstaltungen“ an dem Tag untersagt, am Aschermittwoch, Gründonnerstag, Volkstrauertag oder Totensonntag jedoch nicht? Haben jene Tage etwa einen weniger „ernsten Charakter“? Und wie still ist ein „stiller Tag“, wenn an ihm das Arbeitsleben seinen üblichen Gang geht und selbst Lehrkräfte zwar unterrichts-, aber nicht dienstfrei haben?
In dieser Form ist der Buß- und Bettag ein Kuriosum. Die Zeit wäre reif zum Innehalten und Nachdenken – über eine Neugestaltung in Gesetz wie Praxis.
"Wer tut noch Buße" fragt der Autor als Einleitung Es gibt eine ganze Menge sogenannter Mitmenschen", bei denen eine tätige Buße ganz und gar nicht fehl am Platz, sondern vielmehr höchst notwendig wäre !
Diejenigen die Sie vermutlich meinen tun es auch nicht an einem Feiertag und die die Buße tun brauchen keinen Feiertag mit völlig widersinnigen Regeln. Entweder richtig oder gar nicht.
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