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Bundespräsident: Steinmeier gratuliert dem Lyriker Reiner Kunze

Bundespräsident

Steinmeier gratuliert dem Lyriker Reiner Kunze

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    Der Schriftsteller und Lyriker Reiner Kunze in seinem Haus in Obernzell.
    Der Schriftsteller und Lyriker Reiner Kunze in seinem Haus in Obernzell. Foto: picture alliance / dpa

    Geburtstages (16. August) Glückwünsche von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhalten. Das Staatsoberhaupt schrieb laut Mitteilung vom Dienstag: "Meine guten Wünsche gelten einem "Poeten des Trostes und des Glücks, der selbst den unheilvollen Momenten des Lebens einen Schimmer der Hoffnung abzugewinnen mag", wie einmal ein Literaturwissenschaftler so wunderbar über Sie schrieb."

    Kunze wurde in Oelsnitz im Erzgebirge geboren und zog nach seiner Ausbürgerung aus der DDR 1977 in die Nähe von Passau in Niederbayern.

    "Sie haben in Ihrem Leben unendlich viel Leid, Enttäuschung und Verfolgung erlebt", schrieb Steinmeier. 1968 sei Kunze nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei aus der SED ausgetreten. Am 20. November 1976 sei er aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen worden - und habe am 7. April 1977 den Antrag auf Entlassung aus der DDR-Staatsbürgerschaft gestellt, der drei Tage später genehmigt worden sei.

    Kunze habe Literatur von Anfang an auch als Widerstand gegen die Diktatur verstanden. Er habe stets Partei ergriffen für die Freiheit der Poesie und des Individuums und beide gegen jede Form von Verletzung durch politische Sanktionen und Übergriffe verteidigt. "Sie wussten, was auch Ihre Gegner wussten, nämlich wie brisant Worte sein können, wenn sie inmitten von Propaganda und Lügen die Wahrheit sagen oder diese in einem einzigen Bild treffend zum Ausdruck gebracht wird."

    Steinmeier zeigte sich erfreut darüber, dass es anlässlich des Geburtstages Kunzes eine Neuausgabe seiner 1976 erschienen Prosaskizzen "Die wunderbaren Jahre" gibt. "Diese Prosa wird immer ein wichtiges Dokument deutsch-deutscher Literatur bleiben, das das Leben und die Seele einer ganzen Generation in Ostdeutschland spiegelt."

    (dpa)

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