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Bundesliga: Nagelsmann-Klartext in Torwartfrage: "Was machen wir dann?"

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Nagelsmann-Klartext in Torwartfrage: "Was machen wir dann?"

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    Trainer Julian Nagelsmann nimmt an einer abschließenden Pressekonferenz des FC Bayern München im Mannschaftshotel teil.
    Trainer Julian Nagelsmann nimmt an einer abschließenden Pressekonferenz des FC Bayern München im Mannschaftshotel teil. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Julian Nagelsmann zuckte mit den Schultern und unterstrich mit einem Schreckensszenario die Dringlichkeit in der Münchner Torwartfrage. "Ich mach' jetzt mal den fiktiven Fall: Der Ulle reißt sich nächste Woche das Innenband. Was machen wir dann? Dann muss ein ganz junger Torwart, der heute sein erstes Spiel gemacht hat, in der Champions League und in der Bundesliga spielen. Dann sagt jeder, seid Ihr noch ganz dicht, warum holt Ihr keinen Torwart?", sagte der Trainer des FC Bayern nach dem 4:4 (1:1) gegen Red Bull Salzburg im einzigen Winter-Test der Münchner vor dem Bundesliga-Ernstfall.

    "Jeder sieht doch die Torwart-Situation. Wir müssen sowieso einen Torwart holen, das steht außer Frage", sagte Nagelsmann nach dem Torschuss-Training mit dem österreichischen Fußball-Meister. Erst kassierte Sven Ulreich drei Gegentore, dann musste Geburtstagskind Johannes Schenk, der am Freitag 20 Jahre alt wurde, noch einmal hinter sich greifen.

    Die Torwartfrage verfolgen die Münchner nach dem Beinbruch von Nationalkeeper Manuel Neuer aber unabhängig vom Test gegen Salzburg. "Wir schauen weiter, was möglich ist und welche Optionen wir auf dem aktuell schwierigen Transfermarkt haben. Irgendwann werden wir die richtige Entscheidung treffen", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

    In den zähen Poker um Mönchengladbachs Schlussmann Yann Sommer (34) soll laut "Bild" neue Bewegung gekommen sein. Die Borussia will aber im Falle eines Wechsels eine ordentliche Ablöse für seine bis zum Saisonende vertraglich gebundene Nummer 1 bekommen - und sie braucht einen Nachfolger.

    Als ein Nachfolger für Neuer war Alexander Nübel im Sommer 2020 vom FC Schalke 04 nach München gekommen, er wurde ein Jahr später an AS Monaco ausgeliehen. Der frühere U21-Nationaltorhüter ist nun nicht die erste Option als Neuer-Ersatz. "Das Transferfenster ist bis Ende Januar geöffnet, im Fußball kann alles passieren. Die Entscheidung liegt bei Monaco", sagte Nübel vor dem Ligaspiel am Sonntag gegen AC Ajaccio. "Ich hatte keine Gespräche mit dem FC Bayern. Ich bin glücklich hier und deshalb bin ich auch immer noch hier."

    Gegen Salzburg traf den von den Fans mit Sprechchören ("Ulle für Deutschland") bejubelten Ulreich an den Gegentoren anders als seine Abwehrreihe keine Schuld. "Ulle kennt seine Rolle. Wir wissen, was der Ulle kann, Ulle weiß, was er kann. Vertrauen hat er", sagte Nagelsmann. Die Torwartfrage sei keine Vertrauensfrage. Man müsse sich um einen neuen Torwart bemühen, sagte der 35-Jährige. "Das ist unser Job, das Beste für den Verein zu tun."

    Eine Woche vor dem kniffligen Auswärtsspiel gegen RB Leipzig muss Nagelsmann mit seinem Team besonders an der Konter-Verteidigung arbeiten. Leroy Sané (9. Minute), Arijon Ibrahimovic (69.), Kingsley Coman (71.) und Mathys Tel (88.) erzielten die Tore für den Bundesliga-Tabellenführer, der auf zahlreiche Stars verzichten musste. Sékou Koïta (17.), Karim Konaté (50.) und Noah Okafor (54./89.) nutzten die Münchner Lücken und trafen für die Gäste.

    "Was das fürs Ergebnis am Freitag bedeutet? Hellsehen konnten wir noch nie", sagte Thomas Müller, der wie später Joshua Kimmich die Kapitänsbinde von Neuer trug. "Wir werden voller Selbstvertrauen anreisen und wollen in dieser richtungsweisenden Partie - Leipzig ist schon einer unserer Hauptkonkurrenten um den Meistertitel - nicht nur ein Zeichen setzen, sondern auch punktemäßig weiter davonziehen. Jetzt schnaufen wir zwei Tage durch und dann geht es ab Montag voll in die Vorbereitung."

    (Christian Kunz, dpa)

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