Das Ebersberger Gesundheitsamt warnt derzeit vor dem Bornavirus im Landkreis. Die Gefahr sei sehr gering, aber vorhanden, so das Amt in einer Mitteilung. Die Warnung sei demnach vorsorglich. Im Sommer starben drei Igel an einer Bornavirus-Infektion im Landkreis Ebersberg. Außerdem wurden dem Veterinäramt Pferde mit dem Verdacht auf eine Bornavirus-Infektion gemeldet. Ob die Igel bei der Übertragung des Virus eine Rolle spielten, ist laut dem Amt noch unklar. Der Nachweis des Bornavirus beim Menschen ist meldepflichtig. Dem Ebersberger Gesundheitsamt liegen aber bisher keine Meldungen vor.
Bornavirus: tödlich, aber extrem selten
Das Bornavirus ist extrem selten und verursacht eine tödliche Gehirnentzündung, teilt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMF) mit. Pro Jahr werden nur etwa zwei Infektionen in Deutschland nachgewiesen. Eine Heilung für die Infektion mit dem Virus gibt es nicht. Das Bornavirus ist zwar gefährlich, aber das Risiko einer Infektion äußerst gering. Grund zur Sorge gibt es laut dem BMF also nicht.
Bornavirus wird über Feldspitzmäuse übertragen
Der Wirt des Bornavirus ist die Feldspitzmaus, die selbst nicht an der Infektion erkrankt. In der Mehrzahl der Fälle ist laut BMF von einer Ansteckung durch den Kontakt mit einer infizierten Feldspitzmaus oder ihren Ausscheidungen auszugehen. Der genaue Übertragungsweg ist jedoch noch unbekannt. Mögliche weitere Infektionswege sind laut Robert Koch Institut (RKI) die Aufnahme über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser und das Einatmen des Virus über kontaminierten Staub.
Mit Bornavirus infizierte Menschen können das Virus nicht weitergeben
Infizierte Menschen können das Virus nicht weiterverbreiten, so das BMF. Nur die Feldspitzmäuse scheiden das Virus über Speichel, Urin oder Kot aus. Bei Pferden, Schafen und Menschen sei diese Virusausscheidung und damit das Risiko einer Weiterverbreitung nicht vorhanden.
Bornavirus: Diese Vorsichtsmaßnahmen gilt es zu beachten
Das RKI empfiehlt Vorsichtsmaßnahmen in Regionen, in denen das Bornavirus auftritt:
- Lebendige oder tote Spitzmäuse sowie deren Ausscheidungen sollten nicht mit bloßen Händen angefasst werden.
- Tote Spitzmäuse sollten mit Einmalhandschuhe und einer enganliegenden FFP2 Maske in einer gut verschlossenen Plastiktüte weggeworfen werden.
- Kontaminierte Flächen sollten mit Haushaltsreinigern gesäubert werden.
- Bei Kontakt zu Spitzmäusen oder deren Ausscheidungen sollte man sich sofort waschen und die Hände desinfizieren.
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