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Betrugsprozess: Augsburger Schottdorf-Labor kommt wieder ohne Verurteilung davon

Betrugsprozess

Augsburger Schottdorf-Labor kommt wieder ohne Verurteilung davon

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    Medizinische Labore  untersuchen täglich zigtausende von Proben.
    Medizinische Labore untersuchen täglich zigtausende von Proben. Foto: Peter Fastl (Symbolbild)

    Auch der vierte große Anlauf der Augsburger Staatsanwaltschaft, einen Verantwortlichen aus dem Reich des verstorbenen Laborarztes Bernd Schottdorf wegen Betrugs zu überführen, ist gescheitert. Der Prozess gegen die Ex-Frau des Laborunternehmers wurde am Montag gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt. Dieses Mal war es um einen vermeintlichen Betrug der Sozialkassen in Höhe von 14,5 Millionen Euro gegangen.

    Ex-Frau von Firmengründer Schottdorf auf der Anklagebank

    Das Augsburger Labor Schottdorf war einst führend in Europa. Heute gehört es zu einem australischen Medizinkonzern und ist unter anderem Namen immer noch eine große Hausnummer. Mehr als 1400 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, in ihren Bilanzen weist die Hauptgesellschaft regelmäßig zweistellige Millionen-Gewinne aus. Seit dem Tod von Unternehmensgründer Bernd Schottdorf im Jahr 2018 war seine Ex-Frau allein verantwortlich für die Firma.

    60.000 Euro Geldauflage an gemeinnützige Organisationen

    Zigtausende Laborproben werden dort täglich untersucht. Die Proben müssen aus Tausenden Arztpraxen und aus Krankenhäusern abgeholt werden. Zu diesem Zweck bedient sich das Augsburger Labor einiger hundert Kurierfahrer. Und die sollen zu einem guten Teil scheinselbstständig beschäftigt worden sein, so lautete die Anklage.

    Doch nach rund vier Monaten Verhandlung und einer umfangreichen Beweisaufnahme mit rund 50 Zeugen hat die 9. Strafkammer des Landgerichts Augsburg das Verfahren gegen die 67-jährige Geschäftsführerin eingestellt. Sie muss als Geldauflage 60.000 Euro an verschiedene gemeinnützige Organisationen zahlen. Bei einer Verurteilung hätte ihr allerdings sogar eine Haftstrafe gedroht.

    Der Landtagsabgeordnete Alfred Sauter war Verteidiger der angeklagten Labor-Geschäftsführerin.
    Der Landtagsabgeordnete Alfred Sauter war Verteidiger der angeklagten Labor-Geschäftsführerin. Foto: Ulrich Wagner

    Politiker Alfred Sauter war Anwalt der Angeklagten

    Der Einstellung mussten die Staatsanwaltschaft und die Angeklagte zustimmen. Möglich wurde dieses Ende des Prozesses auch, weil sich das Unternehmen mit der Deutschen Rentenversicherung über offene Sozialversicherungsbeiträge einigte.

    Schottdorfs Ex-Frau wurde im Strafprozess unter anderem vom Landtagsabgeordneten Alfred Sauter verteidigt, der zuletzt wegen der Maskenaffäre in die Schlagzeilen geraten war.

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