Vollzeit, Vier-Tage-Woche, Teilzeit oder doch nur Minijob? Inzwischen gibt es für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland viele verschiedene Beschäftigungsmodelle. Eine Statistik zeigt: In Teilzeit zu arbeiten ist eine Entscheidung, die vor allem Frauen treffen. In unserer interaktiven Grafik wird deutlich, wo Männer und Frauen im Freistaat in Teilzeit arbeiten.
Bei Frauen ist die Teilzeitquote in Städten tendenziell niedriger als auf dem Land. Der Landkreis München hat mit 39,1 Prozent die niedrigste Quote der in Teilzeit angestellten Frauen, dicht dahinter folgt die Landeshauptstadt selbst mit 39,7 Prozent. Auch Ingolstadt und der Landkreis Erlangen-Höchstadt zählen zu den Kreisen, in denen die Anzahl der Frauen, die einem Beruf in Teilzeit nachgehen, am niedrigsten ist. Dort liegt die Quote bei 46,8 respektive 46,7 Prozent. Augsburg liegt mit 51,3 Prozent im unteren Mittelfeld.
Landkreise Donau-Ries und Dingolfing-Landau haben geringste Teilzeitquote bei Männern
Männer hingegen arbeiten in den Landkreisen Dingolfing-Landau, Kronach, Donau-Ries sowie Neustadt an der Waldnaab und Tirschenreuth am wenigsten in Teilzeit. Dort liegt die Quote bei jeweils um die sechs Prozent. In Augsburg ist die Anzahl der Teilzeit-Mitarbeiter mit 14,6 Prozent über dem bayernweiten Durchschnitt. Dieser lag 2023 bei knapp zehn Prozent bei Männern. Frauen hingegen arbeiteten in Bayern fast zur Hälfte in Teilzeit.
Weit über dem Teilzeit-Durchschnitt der Frauen liegen einige ländliche Gebiete in Bayern. Die Spitzenwerte haben die Landkreise Bayreuth (59,2 Prozent), Haßberge (58,3 Prozent) und Altötting (57,8 Prozent). In Schwaben hat der Kreis Dillingen an der Donau die höchste Quote an in Teilzeit arbeitenden Frauen.
In den bayerischen Städten arbeiten mehr Männer in Teilzeit als auf dem Land
Männer hingegen arbeiten der Statistik zufolge eher in den Städten in Teilzeit. Dazu zählen Würzburg (18,7 Prozent), die kreisfreie Stadt Bayreuth (15,9 Prozent) und das kreisfreie Rosenheim (15,8 Prozent). Garmisch-Partenkirchen zählt mit 16,1 Prozent ebenfalls zu den Landkreisen mit einer der höchsten bayerischen Teilzeitquoten. Augsburg gehört mit einem Anteil von 14,6 Prozent ebenfalls zu den Gebieten mit einer höheren Teilzeitquote.
Die Statistik weist allerdings auch einige Messungenauigkeiten auf. So wird ein Beruf in Teilzeit nicht mit einer gewissen Stundenzahl ausgewiesen. Stattdessen ist eine Person in Teilzeit beschäftigt, wenn sie weniger Stunden arbeitet, als im Tarif oder im Betrieb festgelegt ist.
Die Gründe für eine Teilzeitarbeit liegen häufig noch an klassischen Rollenverteilungen, insbesondere bei Müttern, erläutert das Bayerische Landesamt für Statistik in einer Mitteilung. Demnach liege die Teilzeitquote bei Frauen in der Altersgruppe von 35 bis 40 Jahren bei mehr als 50 Prozent, also genau dann, wenn Frauen erwartungsgemäß Kinder bekommen und auch auf ebenjene aufpassen. Dies ändere sich auch nur kaum mit einer zunehmenden Anzahl an Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Weitere Punkte, weshalb vor allem Frauen in Teilzeit arbeiten, sind die Pflege von Angehörigen oder steuerliche Aspekte, führt der Deutsche Gewerkschaftsbund aus.
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