Dass in Bayern die Uhren manchmal etwas anders ticken, überrascht nicht. Das macht sich auch bei den Vornamen im Freistaat bemerkbar. Einmal jährlich veröffentlicht der Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld eine Liste mit den beliebtesten Babynamen. So auch 2023. Auffällig: Die Vornamen der Top-Ten-Listen ähneln sich in den meisten Bundesländern. In Bayern sieht das laut dem Namensforscher jedoch anders aus.
Während bundesweit 2023 Emilia und Noah wieder ungeschlagen die beliebtesten Vornamen für Neugeborene sind, führen im Freistaat Sophia und Lukas die Liste an. Auf Platz zwei folgen bundesweit Emma und Matteo, auf dem dritten Platz Sophia und Elias. In Bayern ist dagegen neben Emilia auch Marie weit oben vertreten. Bei den Jungennamen sind Felix und Maximilian populär.
Beliebteste Namen 2023 in Bayern: Sophia und Lukas
So sieht die vollständige Top-Ten-Liste des Namensforschers Knud Bielefeld für das Jahr 2023 in Bayern aus:
Beliebteste Mädchennamen 2023 (Bayern) | Beliebteste Jungennamen 2023 (Bayern) |
1. Sophia | 1. Lukas |
2. Hannah | 2. Felix |
3. Emilia | 3. Maximilian |
4. Emma | 4. Leon |
5. Marie | 5. Elias |
6. Anna | 6. Jakob |
7. Mia | 7. Paul |
8. Leonie | 8. Jonas |
9. Luisa | 9. Luca |
10. Ella | 10. Louis |
Die Rangliste der beliebtesten Vornamen bundesweit sieht 2023 dagegen so aus:
Beliebteste Mädchennamen 2023 (Deutschland) | Beliebteste Jungennamen 2023 (Deutschland) |
1. Emilia | 1. Noah |
2. Emma | 2. Matteo |
3. Sophia | 3. Elias |
4. Hannah | 4. Leon |
5. Mia | 5. Paul |
6. Ella | 6. Theo |
7. Mila | 7. Luca |
8. Lina | 8. Finn |
9. Lia | 9. Liam |
10. Leni | 10. Emil |
(Quelle: Vornamen.de)
Ungewöhnlich sei das laut Namensforscher Bielefeld aus Ahrensburg in der Nähe von Hamburg nicht. "Das ist ganz typisch, dass sich solche Vornamenmoden ganz zäh entwickeln, dass sich wirklich über Jahrzehnte kaum was ändert", sagt er. Was Bielefeld ebenfalls beobachtet: In Bayern ist die Namenslandschaft spezieller – konservativer. "Da laufen auch so Namen wie Thomas, Michael oder Sabine noch verhältnismäßig gut, die in anderen Ländern gar nicht mehr gehen."
Babynamen-Ranking 2023 von Knud Bielefeld: Norden moderner als Süden
Generell seien die Vornamen im Norden der Republik moderner: "Je nördlicher, desto moderner. Vornamentrends werden eher in Norddeutschland geprägt als in Süddeutschland", erklärt Bielefeld. Wie auch Bayern weicht Sachsen von der bundesweiten Top Ten am stärksten ab. Dort seien Retronamen sehr beliebt, wie etwa Karl oder Gerda, hat der Namensforscher beobachtet.
Für das Ranking 2023 hat Knud Bielefeld eigenen Angaben zufolge mehr als 280.000 Geburtsmeldungen aus Kliniken und Standesämtern deutschlandweit gesammelt. Damit seien etwa 40 Prozent aller in Deutschland Neugeborenen abgedeckt. Bielefeld veröffentlicht die Namensrankings seit dem Jahr 2006. (mit dpa)