Bitte schreiben Sie diesen Satz auf einen Notizzettel und kleben Sie ihn an den Kühlschrank: „Schubladen sind für Unterwäsche gedacht, nicht für Menschen.“ Denn in einer offenen Gesellschaft müssen alle ihren Horizont stets erweitern – das gilt nicht nur für Künstler und Piloten. Und seit Jahren geht es doch drunter und drüber, werden gute alte Gewissheiten über den Haufen geworfen: Kinder essen Spinat, Opas tragen weiße Nike-Schuhe und die Imbissbude um die Ecke bietet neben Pasta auch Burger, Kässpatzen und Asiatisches an. Ein einziges Kuddelmuddel in den Schubladen. Ihr nächstes Haus kaufen Sie vermutlich beim Kaffeehändler …
Nein, das ist jetzt kein Witz. Das Hamburger Unternehmen Tchibo ist schließlich bekannt dafür, so ziemlich alles zu verkaufen, was nicht im Geringsten mit dem Heißgetränk zu tun hat, aber vielleicht irgendwann mal benötigt wird: von Heizkörperbürsten bis zu blumigen Schlafanzügen und LED-Solar-Hennen.
66-Quadratmeter, mit Schlüssel, aber die Heizung fehlt
Nun hat Tchibo sein Sortiment um Wohnhäuser erweitert. Wer sich künftig die 500 Gramm „Feine Milde“ besorgt, kann also gleich überlegen, ob er nicht ein Zwei-Etagen-Wochenendhaus (66 Quadratmeter) miteintüten will. Lieferzeit: 14 Wochen. Im Preis von 49.999,99 Euro sind nicht nur der Aufbauservice und ein Fußboden enthalten, sondern auch zwei Schlüssel und eine Leiter. Dafür wird das Haus ohne Heizung geliefert, ist architektonisch doch eher schlicht und eine Baugenehmigung muss selbst am Rathaus eingeholt werden. Vielleicht aber gibt es die demnächst auch bei der Imbissbude um die Ecke, bequem auszufüllen, während sie auf ihre Kässpatzen mit Kimchi warten! Seien Sie offen für alles. Die Frage ist nur: Bekommen Sie da auch einen guten Kaffee?
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden