Montag ist Feiertag. Mariä Himmelfahrt, um genau zu sein. Und in diesem Fall muss man genau sein. Denn bekanntlich ist am Montag nicht überall Feiertag. Nur dort, wo mehr Katholiken als Protestanten leben. Lebten, um noch genauer zu sein. Denn ausschlaggebend dafür, ob Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag ist oder nicht, sind die Zahlen der bis dato letzten Volkszählung „Zensus“ im Jahr 2011.
In Memmingerberg sorgte das in der Vergangenheit schon für reichlich Unmut. Dort ist am Montag kein Feiertag, weil in der Gemeinde im Unterallgäu 2011 mehr Protestanten als Katholiken lebten. Es war eine Momentaufnahme. Im Jahr 2018 war das schon nicht mehr der Fall – mangels offizieller Volkszählung blieb der Feiertag den Bürgern in Memmingerberg trotzdem weiterhin verwehrt.
Ist Mariä Himmelfahrt ein Feiertag? Der Zensus entscheidet
„Das ärgert mich“, sagte Bürgermeister Alwin Lichtensteiger damals – hatte zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit dem Gemeinderat den 15. August aber schon zum freiwilligen Feiertag für Memmingerberg erklärt. Behörden bleiben zu, die meisten Geschäfte auch. Ähnlich wird es in den beiden Nachbargemeinden Woringen und Lauben gehandhabt – es sind gemeinsam mit Memmingerberg die drei einzigen Gemeinden im ganzen Allgäu, für die Mariä Himmelfahrt kein Feiertag ist.
Zumindest in Memmingerberg keimt nun aber Hoffnung auf, dass sich das in Zukunft ändern könnte. Denn in den vergangenen Wochen waren wieder die Zensus-Statistiker im Freistaat unterwegs. Sollten sie feststellen, dass sich das Verhältnis zwischen Katholiken und Protestanten tatsächlich verändert hat, wäre der 15. August künftig auch in Memmingerberg ein gesetzlicher Feiertag.
So wie im Großteil Bayerns, in 1704 von insgesamt 2056 Gemeinden, in ganz Ober- und Niederbayern sowie im überwiegenden Teil Schwabens. Ausnahmen sind hier zwölf Kommunen im frankennahen Kreis Donau-Ries, die drei Allgäuer Gemeinden und Bächingen an der Brenz im Kreis Dillingen.