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Bayern
18:00 Uhr

Justizminister warnt: "Es darf keinen Judenhass geben"

Michael Fischbaum erzählt von einem Rabbiner: Der traue sich nicht mehr mit der Kippa, der traditionellen Kopfbedeckung von Juden, auf die Straße.
Foto: Christian Charisius, dpa (Symbolbild)

Bayern und Deutschland werden von einer Welle des Antisemitismus erschüttert. Der Fritz-Neuland-Gedächtnis-Preis soll couragierte Polizisten und Juristen ehren, die dagegen vorgehen. Dahinter steckt ein berührendes Schicksal.

In den braunen Koffer, den ihm die Mutter vermachte, hat er noch nie hineingeschaut. "Ich hatte nicht die Kraft, ihn zu öffnen", sagt Michael Fischbaum. Dabei vermutet er in dem Koffer aufschlussreiche Zeugnisse zur Geschichte seiner Familie. Einer Geschichte, die ihn an seinem 56. Geburtstag in einen kahlen Konferenzraum geführt hat. Dort erzählt der Münchner Immobilienkaufmann, warum er mit dem Münchner Abgeordneten Josef Schmid (CSU) einen Preis ins Leben gerufen hat. Dieser ehrt künftig Polizisten und Juristen, die dem Hass auf Juden mutig entgegentreten und dabei mehr tun als ihre Pflicht. So wie die Menschen, die vor mehr als 80 Jahren seine Großmutter und ihre Familie vor dem Konzentrationslager gerettet haben. Denn ohne sie säße Fischbaum nicht hier.

Welle antisemitischer Straftaten in Bayern

Seine Oma Margarete Schreiner wurde im Dritten Reich in München vor den Richter gestellt, weil sie es unterlassen hat, mit dem ihr aufgezwungenen Namen "Sara" zu unterschreiben – wie es jüdische Frauen im Zuge der Verfolgung tun mussten. Margarete Schreiner sollte gleich verhaftet werden und später ins KZ Dachau kommen.

Sie stellten den Fritz-Neuland-Gedächtnispreis der Öffentlichkeit vor: Ludwig Spaenle, Josef Schmid, Michael Fischbaum, Charlotte Knobloch, Joachim Herrmann sowie Georg Eisenreich (von links).
Foto: Justizministerium

Rechtsanwalt Fritz Neuland, der als Jude nur noch andere Juden vertreten durfte, tat damals mehr als seine Pflicht. Indem er beherzt den Richter ansprach, seine Mandantin Margarete Schreiner doch wenigstens noch nach Hause zu lassen, damit sie sich von Mann und Tochter verabschieden könne. Das erlaubte der Richter, sodass Margarete Schreiner zu Hause sofort versteckt und durch andere, auch nicht jüdische Münchner an wechselnden Orten in Sicherheit gebracht wurde. Unter anderem sei die Familie in einer Wohnung in der Lindwurmstraße versteckt worden – hinter einem Wandschrank befand sich ein kleines Zimmer. Die Menschen, die Margarete Schreiner sowie Mann und Tochter aufnahmen, riskierten ihr Leben. Immer wieder habe die Oma ihm als kleinem Buben die Geschichte erzählt, so Michael Fischbaum.

Juden trauen sich nicht mehr mit Kippa auf die Straße

Anwalt Fritz Neuland wurde nach dem Krieg einer der Wiederbegründer der Israelitischen Kultusgemeinde in München. "Er wollte in Deutschland bleiben und hat immer an den demokratischen Rechtsstaat geglaubt. Die Geschichte der Bundesrepublik hat ihm recht gegeben." Das sagt Neulands Tochter: Charlotte Knobloch. Sie zählt als Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern zu den bekanntesten deutschen Jüdinnen und Juden. Polizisten müssen die 91-Jährige begleiten und beschützen. Sie warnt: "Demokratie und jüdisches Leben sind in ernster Gefahr."

Denn Bayern und Deutschland werden von einer Welle des Antisemitismus erschüttert, wie sie vielleicht nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr dagewesen ist. Das sagt der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle. Auslöser seien die Massaker der Hamas an Juden am 7. Oktober gewesen. Um 65 Prozent ist die Zahl der antisemitischen Straftaten in Bayern gestiegen, erklärt Innenminister Joachim Hermann (CSU). Befeuert werde der Judenhass von extremen Rechten ebenso wie von linken Kreisen und Islamisten. Bayerns Polizei werde weiter energisch dagegen vorgehen, verspricht Herrmann. Sein Kabinetts-Kollege Georg Eisenreich, CSU-Justizminister, betont: "Es darf in Deutschland und Bayern keinen Judenhass geben."

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Die Realität aber sieht anders aus, und deshalb hat Michael Fischbaum den Fritz-Neuland-Gedächtnispreis ins Leben gerufen, mit dem jährlich zwei Preisträger mit je 7500 Euro bedacht werden sollen. Fischbaum will damit ein Zeichen setzen. Er erzählt von einem befreundeten Rabbiner in München: Dieser traue sich nicht mehr mit der Kippa, der traditionellen Kopfbedeckung von Juden, auf die Straße. "Stattdessen setzt er eine Baseball-Kappe auf. Das spricht doch schon Bände."

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