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Bayern hat zu wenige Tierärzte

Kommentar

Kein Wunder, dass Tierärzte fehlen

Stephanie Sartor
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    In Bayern soll eine Landtierarztquote ab dem Wintersemester 2025/26 starten.
    In Bayern soll eine Landtierarztquote ab dem Wintersemester 2025/26 starten. Foto: Jens Büttner, dpa

    Der Job ist kein Streichelzoo! Dass dem Freistaat im großen Stil Veterinärmedizinerinnen und Veterinärmediziner vor allem für Nutztiere fehlen, ist wenig überraschend, wenn man mal genauer in die Branche hineinhorcht. Der Tenor: Die Arbeitszeiten sind enorm fordernd, Landwirte rufen schließlich zu jeder Tages- und Nachtzeit an, wenn ein Tier krank ist. Im Zuge des Strukturwandels im ländlichen Raum wurden die Ställe zudem immer größer, die Arbeitsbelastung wuchs weiter. Hinzu kommen eine überbordende Bürokratie und komplizierte Verordnungen der EU. Viele Studienabsolventen entscheiden sich daher gegen die Arbeit in einer Nutztierpraxis und für eine Anstellung in einem Amt oder einer Praxis für Hunde und Katzen.

    Dass der Freistaat nun grünes Licht für eine Landtierarztquote gibt, ist angesichts dessen nur folgerichtig. Das Konzept kann funktionieren, die personelle Talfahrt kann abgebremst werden, wie die Landarztquote in der Humanmedizin zeigt.

    Tierärzte leiden oft unter Depressionen

    Das allein aber reicht nicht. Denn erschreckend ist: Symptome einer Depression gibt es unter Tierärztinnen und Tierärzten fast siebenmal so viele wie in der Allgemeinbevölkerung, sie sind zudem häufiger suizidgefährdet als andere Berufsgruppen. Es braucht deshalb dringend mehr Präventionsprogramme und psychologische Hilfsangebote. Denn mit dem romantisierten Image, das dem Beruf oft verpasst wird, hat die Realität kaum etwas zu tun.

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