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Bayern 3: Gottschalk hat bei Radio-Comeback Probleme mit der Technik

Bayern 3

Gottschalk hat bei Radio-Comeback Probleme mit der Technik

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    Thomas Gottschalk im Studio von Bayern 3: Vor der Webcam präsentierte sich der Moderator bei seiner "Kultnacht" mit silber  glitzernder Jacke und schwarzem Schal.
    Thomas Gottschalk im Studio von Bayern 3: Vor der Webcam präsentierte sich der Moderator bei seiner "Kultnacht" mit silber glitzernder Jacke und schwarzem Schal. Foto: Screenshot/AZ

    Thomas Gottschalk zurück bei Bayern 3: "Hier ist

    Gottschalks Karriere begann beim Radio

    Thomas Gottschalk hatte seine Karriere im Radio begonnen. Bei Bayern 3 moderierte er seit den 70er Jahren Sendungen wie "Pop nach Acht" und die "B3 Radio-Show", die ihn - übrigens gemeinsam mit seinem Freund Günther Jauch, der immer direkt nach ihm moderierte  - weit über Bayern hinaus bekannt machte. 1989 beendete Gottschalk seine Moderatorentätigkeit beim BR - und machte bekanntlich große Fernseh-Karriere als Showmaster unter anderem von "Wetten, dass...?". Nach seinem Ausstieg beim ZDF und wohl auch dem Aus als Jury-Mitglied beim RTL-"Supertalent" bleibt Gottschalk nun offensichtlich Zeit genug, seinen Hobbys zu frönen - und mal wieder Radio zu machen. Am Sonntagabend bei B3 gelang ihm das außerordentlich gut. Die Radioversion der "Nacht der reitenden Leichen" (Gottschalk über sich und seine Mitstreiter Fritz Egner und Jürgen Herrmann) wurde zu einer launigen Zeitreise mit einer anfangs etwas angespannten, dann aber umso lockereren Radio-Legende.

    Wetter, Verkehr und Sprüche

    Gottschalk plauderte über Songs und Musiker und die gute alte (Radio-)Zeit. Zur Seite standen ihm dabei die alten Radio-Haudegen Fritz Egner und Jürgen Herrmann. Er schaltete Hörer in die Sendung, las Wetter und Verkehrsnachrichten - und frotzelte immer wieder über sich und sein Alter. "Es ist nichts mehr so wie es war", meinte er etwa. Früher habe er drei Plattenspieler vor sich gehabt und sei "Herr der Lage" gewesen. Heute blicke er im Studio auf sechs Monitore und sehe sieben weitere von hinten. Und man mache heutzutage Radio im Stehen und bei offenem Fenster, staunte der 62-Jährige. "Jeder könnte mich jetzt erschießen, wenn er wüsste, wohin er schießen muss."

    Zitate: Thomas Gottschalk über "Gottschalk live"

    «Die Stunde vor acht gilt ja als Todeszone, in die sich ohnehin keiner traut. Da stehe ich jetzt als Desperado. Einer gegen alle!» (Interview im Männermagazin «GQ», Dezember 2011).

    «Ich sehe mich als Desperado, der der weitgehend spaßfreien Zone vor acht neues Leben einhaucht.» (In der Programmzeitschrift «TV Movie» am 5. Januar 2012)

    «Nein, wir haben unsere Form noch nicht gefunden. Aber wir wissen jeden Tag ein bisschen mehr und werden auch noch ein paar Tage mehr brauchen.» (In der «Bild»-Zeitung vom 27. Januar)

    «Die Jobs sind sicherer geworden. Der einzig unsichere Job und der unsicherste im ganzen Land ist anscheinend zurzeit meiner.» (In seiner Show am 1. Februar)

    «Letzte Woche bin ich mit meiner neuen Vorabendshow quotenmäßig Achterbahn gefahren, diese Woche U-Bahn. Nächste Woche, so Gott und die Zuschauer wollen, geht es ja vielleicht mit der Bergbahn nach oben.» (In der «Bild»-Zeitung vom 3. Februar)

    «Über das Schicksal eines Fernsehmoderators entscheidet das Publikum, und ich muss zur Kenntnis nehmen, dass es mir nicht gelungen ist, an diesem Programmplatz genügend Zuschauer zu begeistern.» (In einer ARD-Pressemitteilung vom 18. April)

    «Da wird ja nur eine Sendung zu Grabe getragen. Der Moderator erfreut sich bester Gesundheit und ist bester Laune.» (Bei der Aufzeichnung der Show am 18. April)

    «Ich bin sicher kein Opfer von ARD-Intrigen, wie manche mich zu trösten versuchen. An der Tatsache, dass aus meiner Vorabendshow nie das wurde, was ich mir eigentlich vorgestellt hatte, bin ich in erster Linie selber schuld.» (In einem Beitrag für die «Bild»-Zeitung am 2. Mai.)

    «Die Sendung ist nicht am öffentlich-rechtlichen System gescheitert, sondern daran, dass keiner sie sehen wollte.» (Beim «Zeit» Campus Talk am 16. Mai)

    Dass ein Spruch in der Spontanität auch einmal etwas verunglücken kann - man kennt das von Thommy. Übel wird es ihm niemand genommen haben. Denn andere waren umso besser. "Ein bisschen Schleichwerbung muss sein. Sonst merkt ja niemand, dass ich es bin", meinte Gottschalk etwa selbstironisch und spielte damit auf die Schleichwerbungs-Vorwürfe bei "Wetten, dass...?" an.    Aber auch die Musik stimmte beim Gottschalk-Revival. Der Moderator hatte sich auserbeten, die Songs für seine zweistündige Live-Sendung selbst aussuchen zu dürfen. So landete ein Altmeister des Rocks und Pop nach dem anderen auf der Playlist, von Peter Gabriel bis Golden Earring, von AC/DC bis Nik Kershow, von Slade bis Whitesnake. Ungewöhnlich für Bayern 3 - aber gut.

    Kultnacht: "Radio hören macht heute richtig Spass"

    Es würde eine echte Kultnacht mit Thomas Gottschalk werden, hatte der Bayerische Rundfunk versprochen - und behielt recht. Zurück bei seinen Wurzeln fühlte sich der Altmeister der Radio-Unterhaltung offensichtlich wohl - und vielen seiner Fans ging es ähnlich. Beim Kurznachrichtendienst Twitter kommentierten etliche Hörer die Sendung positiv. "Eigentlich wollte ich heute noch nebenbei arbeiten. Aber Radio als Parallelmedium geht heute gar nicht!", meinte @matthiaszeitler. "Radio hören macht heute Abend wieder richtig Spass", schrieb @Boris_Schwartz. Und @MJProessl wurde bei

    Stimmt. Wiederholung erwünscht. bo

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