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Bayern 2025: Massive Einschnitte bei Familien- und Pflegegeld

Bayerns Staatshaushalt

Bayern kürzt Familien- und Pflegegeld und investiert dafür in Kitas und Heime

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    Auch das Pflegegeld wird in Bayern ab 2026 massiv gekürzt.
    Auch das Pflegegeld wird in Bayern ab 2026 massiv gekürzt. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Angesicht deutlich einbrechender Steuereinnahmen und stark steigender Asylkosten in Bayern zieht Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim bayerischen Staatshaushalt massiv die Zügel an. So soll die Auszahlung des bayerischen Familiengeldes sowie des Pflegegeldes ab 2026 um jeweils die Hälfte gekürzt werden. Zudem soll es in den Jahren 2025 und 2026 keine zusätzlichen neuen Stellen beim Freistaat geben. Zum Ausgleich des Budgets für 2025 will Finanzminister Albert Füracker (CSU) rund 1,8 Milliarden Euro aus den in den letzten Jahren gebildeten finanziellen Rücklagen des Freistaats nehmen und in allen Ressorts rund 300 Millionen Euro einsparen.

    Deutliche Kürzungen beim bayerischen Pflege- und Familiengeld

    In der Sozialpolitik sei „eine neue Balance“ notwendig, sagte Söder: So soll ab 2026 nur noch die Hälfte des bayerischen Familiengeldes direkt an die Eltern ausgezahlt werden. Die zweite Hälfte der bisher rund 750 Millionen Euro soll künftig direkt in den Ausbau der Kitas im Freistaat fließen.

    Bislang bekamen Eltern vom ersten bis zum dritten Geburtstag ihres Kindes monatlich 250 Euro – insgesamt also 6000 Euro. Ab 2026 sollen zum ersten Geburtstag des Kindes einmalig 3000 Euro ausbezahlt werden. Alle Eltern, denen das bisherige Familiengeld über 2025 hinaus zusteht oder die 2025 erstmals Familiengeld bekommen, sollen bis zum dritten Geburtstag des Kindes weiter monatlich 250 Euro bekommen.

    Auch das bayerische Krippengeld, mit dem derzeit ab dem zweiten Lebensjahr ein Krippen- und Kindergartenbesuch mit hundert Euro pro Kind und Monat bezuschusst wird, soll ab 2026 nur noch zur Hälfte als direkte Leistung und zur anderen Hälfte „zur Stärkung der Strukturen“ eingesetzt werden.

    Ebenfalls um die Hälfte gekürzt wird ab 2026 das Landespflegegeld von aktuell tausend Euro pro Jahr ab Pflegestufe 2: Künftig sollen nur noch 500 Euro direkt an die Pflegebedürftigen ausgezahlt werden. Die andere Hälfte der derzeit rund 450 Millionen Euro teuren Leistung soll in die Pflegestrukturen investiert werden – etwa den Ausbau der Tagespflege oder ambulanter Pflege. „Diese Maßnahmen sind für Pflegende eine große Entlastung“, hofft Söder. Ihm sei bewusst, dass die bisherigen direkten Zahlungen von den Betroffenen sehr geschätzt werden. Unter dem Strich werde aber kein Geld aus den Bereichen Familien und Pflege gestrichen, die Mittel würden nur „neu ausgerichtet“, so Söder.

    3000 zusätzliche Lehrkräfte bis 2028 stehen infrage, Einschränkung bei Teilzeit

    Aktuell gibt der Freistaat bei Gesamtausgaben von rund 77 Milliarden Euro im Jahr rund 30 Milliarden Euro für Staatsbedienstete aus. Allein seit Söders Amtsantritt als Ministerpräsident 2018 sind rund 20.000 zusätzliche Stellen geschaffen worden. „Maßhalten“ sei jedoch nun beim Personal nötig, findet Söder. Deshalb soll es 2025 und 2026 keine zusätzlichen neuen Stellen im Freistaat geben. Ein bereits angekündigter Abbau von 5000 Stellen in der Staatsverwaltung wird beschleunigt.

    Nicht betroffen vom Stellenstopp sind bereits für 2025 beschlossene neue Stellen – vor allem bei Lehrkräften. Hier hatte die Staatsregierung für 2024 und 2025 rund 2900 zusätzliche Stellen versprochen, 1600 davon wurden bereits in diesem Schuljahr besetzt. 2025 können also noch einmal rund 1300 neue Lehrkräfte eingestellt werden – was unter anderem für das neue neunstufige Gymnasium nötig ist. Im Koalitionsvertrag hatten CSU und Freie Wähler allerdings 6000 neue Lehrkräfte bis 2028 angekündigt. Die nach 2025 noch ausstehenden gut 3000 neuen Stellen aus diesem Paket stehen nun infrage. Für 2026 schloss Söder weitere Lehrkräfte bereits aus.

    Um „die Unterrichtsversorgung an bayerischen Schulen sicherstellen zu können“, sollen stattdessen Teilzeit-Lehrkräfte zur Mehrarbeit motiviert werden: „Unser Appell lautet zwei Stunden mehr pro Woche“, sagte Söder. Zudem soll der Teilzeitanspruch für Staatsbedienstete anstatt bisher bis zum 18. Geburtstag der eigenen Kinder auf den 14. Geburtstag reduziert werden.

    Söder: Asylkosten und Länderfinanzausgleich zu hoch, 49-Euro-Ticket für Bayern zu teuer

    Auch in schwieriger wirtschaftlicher Lage spare Bayern nicht, sondern investiere 2025 knapp zwölf Milliarden Euro vor allem in Wissenschaft und Bauvorhaben, beteuerte Söder. Sein ehrgeiziges Ziel einer Klimaneutralität in Bayern bis 2040 kassiert der Ministerpräsident jedoch faktisch ein: Die Klimaziele seien nur mit neuen Kernkraftwerken zu erreichen, findet er.

    Eine große finanzielle Belastung seien die massiv gestiegenen Asylkosten: 2024 rechnet der Freistaat hier mit Gesamtkosten von 2,3 Milliarden Euro, 2025 gar mit drei Milliarden Euro. Der Länderfinanzausgleich belaste Bayern 2025 zudem mit 9,5 Milliarden Euro. Beides könne aber nur mit einer neuen Bundesregierung in Berlin geändert werden. Dort stellt Söder zudem das 49-Euro-Ticket für Bahnfahrten infrage: Dieses würde den Freistaat 2025 rund 400 Millionen Euro kosten, warnte er. Das Spar-Ticket müsse deshalb entweder komplett vom Bund finanziert oder gestrichen werden.

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    6 Kommentare
    Peter Pfleiderer

    "massiv gestiegenen Asylkosten: 2024 rechnet der Freistaat hier mit Gesamtkosten von 2,3 Milliarden Euro, 2025 gar mit drei Milliarden Euro. Der Länderfinanzausgleich belaste Bayern 2025 zudem mit 9,5 Milliarden Euro. Beides könne aber nur mit einer neuen Bundesregierung in Berlin geändert werden. Dort stellt Söder zudem das 49-Euro-Ticket für Bahnfahrten infrage: Dieses würde den Freistaat 2025 rund 400 Millionen Euro kosten" - Sehr gut, dass Herr Söder diese Kosten einmal gegenüber stellt. Im Land mit Bürgergeld und ohne Obergrenze ist eben kein Geld mehr für faire Preise im ÖPNV vorhanden. In echten Einwanderungsländern arbeitet man am Anfang auch vielfach im Verkehrsgewerbe (NY Taxi) - aber nein, hier herrscht Fahrermangel und keiner spricht über die Zusammenhänge.

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    Martin Goller

    Halt Herr Pfleiderer, sie machen hier einen Kardinalsfehler! Die Union beharrt darauf: Asyl ist nicht Einwanderung! Seit 10 Jahren hat man da jede Möglichkeit verhindert, man ist ja kein Einwanderungsland! Interessant übrigens: wenn Bayern mehr investieren würde (ÖPNV, Kinderbetreuung) würden die Zahlungen in den Länderfinanzausgleich auch sinken.

    Maria Reichenauer

    Es ist ganz einfach: Söder macht für eigene Versäumnisse andere zum Sündenbock. Bayern hat Geld für die Raumfahrt, für die Autoindustrie und für sonst was. Jahrelange Versäumnisse in Pflege und Bildung werden nun den Asylbewerbern in die Schuhe geschoben. Das ist einfach zu billig. Er kürzt z. B. das Landespflegegeld, um angeblich entsprechende Einrichtungen zu schaffen. Also kann man sagen, das Geld fließt erst mal in dunkle Kanäle und die Menschen, die ihre Familien zuhause pflegen, werden eines Geldes beraubt, das einfach ein bisschen Extra war, um die Zusatzkosten (Pflegegeld reicht meistens ja nicht aus für eine gute Pflege) erträglicher zu machen. Das Spar-Ticket war eine gute Sache weg vom privaten Auto zum ÖPNV, aber auch das soll nicht mehr gehen? Ein Armutszeugnis. Und dass man mitden Kosten für Asylbewerber Wahlkampf macht, zeigt, wes Geistes Kind dieser Mann ist. Das C und das S im Parteinamen gehört dieser Partei gestrichen, denn sie ist weder das eine noch das andere.

    Lothar Seel

    Das 49 Euroticket gehört sofort abgeschafft. Wer eine Leistung in Anspruch nimmt, soll sie gefälligst selbst bezahlen und nicht bezahlen lassen. Der Staat muss sich endlich wieder auf seine Kernaufgaben rückbesinnen!

    Richard Markl

    Eigentlich Söderuntypisch, dass er vor einer wichtigen Wahl solche Einschnitte bekanntgibt und sein Klimaschutzgesetz nebenbei auch noch abräumt. Er ist sich also sehr sicher, wer die Wahl gewinnt und wer will ihm insofern widersprechen. Natürlich sind das Einsparungen. Eigentlich haben die Eltern gesetzlich einen Kita-Anspruch. Was soll dann die Nebelkerze mit der Umschichtung in Investitionen in den Bereich? Sein bay. Klimaschutzgesetz wird geschreddert, angeblich weil die Kernkraftwerke fehlen. Aber er wusste doch, dass diese abgeschaltet werden als das Gesetz beschlossen wurde. Das Abschalten der Kernkraftwerke hat er doch selber damals als Umweltminister mit seiner damaligen Rücktrittsdrohung mitinitiiert. Die Gelegenheit ist einfach günstig und die Leute haben schlicht keine Lust auf Klimaschutzmaßnahmen. Das Heizungsgesetz soll auch aufgehoben werden, sagte Söder und Spahn aktuell. Das bedeutet keine hohen Zuschüsse mehr für den privaten Heizungsumbau. CO2-Preis ab 2027?

    Maria Reichenauer

    Und ein neues Atomkraftwerk kann er sich von mir aus in die Staatskanzlei bauen lassen und den Müll unter seinem Schreibtisch lagern. Ich habe von diesem Mist und diesem Geschwätz einer billigen Energieversorgung so was von die Nase voll. Es ist Söders Versagen und das der CSU, dass die erneuerbaren Energien in Bayern hinterher hinken. Ein Kernkraftwerk ist heute schon im Bau eine echte Blackbox, die Kosten explodieren und die Müllentsorgung wird nicht billiger. Außerdem macht man sich von Staaten wie Russland und deren Vasallen abhängig bei der Beschaffung von Uran und Brennstäben. Was ist das nur für eine Welt, wo man solchen Leuten hinterherläuft, die immer nur zurückgehen statt endlich die Chancen zu ergreifen, das Land besser zu machen?

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