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Bessere Bedingungen für Bauwillige in Bayern
![Mit verbilligten Krediten und Zuschüssen will der Freistaat Bayern Bauwilligen und Bauwirtschaft unter die Arme greifen. Mit verbilligten Krediten und Zuschüssen will der Freistaat Bayern Bauwilligen und Bauwirtschaft unter die Arme greifen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der Freistaat legt bei der Förderung was drauf. 60 Prozent der Bayern können auf finanzielle Unterstützung hoffen, wenn sie sich ein Eigenheim zulegen. Doch es gibt Bedingungen.
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Der Freistaat Bayern hat bei den Finanzhilfen für Bauherren nachgebessert. Die Zuschüsse fürs Eigenheim (Kauf und Bau) wurden erhöht, ebenso die Zinsbeihilfen. Außerdem wurden die Einkommensgrenzen angehoben, sodass nach Angaben der Staatsregierung in München 60 Prozent der bayerischen Bevölkerung profitieren könnten. Damit soll die lahmende Bauwirtschaft angekurbelt und es mehr Menschen ermöglicht werden, in ihre eigenen vier Wände zu ziehen.
Im Einzelnen beträgt nach Angaben aus dem Bauministerium die Zinsvergünstigung für das sogenannte Bayern-Darlehen jetzt generell drei Prozentpunkte gegenüber dem Marktzins. Das gilt für höchstens ein Drittel der Gesamtkosten bei Kauf oder Bau eines selbst genutzten Hauses oder einer Wohnung. Weitere Förderbausteine sind zinsverbilligte Darlehen, Zuschüsse für den Kauf gebrauchter Immobilien (bis zu 50.000 Euro sowie 7500 Euro je Kind).
Wichtig: Es gibt Einkommensgrenzen. Diese wurden zum 1. September deutlich um rund 25 Prozent erhöht und liegen zum Beispiel bei einer Familie mit zwei Kindern bei 102.000 Euro im Jahr. Als weiteres Förderangebot können private Bauherren Staatsbürgschaften für Nachrangdarlehen nutzen. Durch die Bürgschaften erhöht sich die Sicherheit für Banken, sodass Bauherren von günstigeren Darlehenskonditionen profitieren sollen. Bei diesem Angebot besteht laut Ministerium keine Einschränkung durch Einkommensgrenzen. In der Regel seien die bayerischen Förderungen auch gut mit Beihilfen des Bundes kombinierbar.
Förderung für Bauherren: Bayern erhöht die Einkommensgrenzen
Dabei sind laut Bundesbauministerium in Berlin für Häuslebauer zwei zu nennen. Die Wohneigentumsförderung (WEF), die sich an Familien mit kleinen und mittleren Einkommen richtet, sowie das Förderprogramm "Klimafreundlicher Neubau" (KFN). Auch dieses bietet zinsverbilligte Kredite für energieeffiziente Neubauten. Beim WEF-Programm gibt es KfW-Darlehen von 1,25 Prozent, allerdings können die Einkommensgrenzen enger gefasst sein als in Bayern.
Für Beratung und Bewilligung sind die Landratsämter und kreisfreien Städte zuständig. Einen Überblick gibt es auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr unter den Stichworten Förderung von Wohneigentum und neues Baukonjunkturprogramm. Auch wichtig: Baubeginn oder Kauf dürfen erst erfolgen, nachdem die Beihilfen bewilligt sind.
So bekommen Sie mehr Geld vom Staat für den Kauf von Haus und Wohnung
Das Anfang der Woche von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgestellte Programm ist eine Erweiterung eines Angebots, das bereits im Frühjahr aufgelegt worden ist. Wie gut dieses angenommen wird, lässt sich nach Angaben aus dem Bauministerium bislang nicht abschätzen.
Nachdem sich die Zinsen für Baudarlehen innerhalb eines Jahres vervierfacht haben, ist die Lage auf dem Bau zunehmend mau. In Bayern ist die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen in den ersten sieben Monaten um 30,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Die Zahlen der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser sind um 35,2 und 57,7 Prozent gesunken.
Die Kosten für Neubauten steigen
Bei den Baupreisen scheint dieser Trend bisher nicht angekommen zu sein. Für den Mai meldet das Statistische Landesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Preisanstieg von 8,8 Prozent. Das ist deutlich mehr als die Inflationsrate, liegt aber andererseits schon meilenweit unter den Preissteigerungen vom Sommer 2022. Damals meldeten die Statistiker Preissteigerungen von mehr als 17 Prozent binnen eines Jahres.
Bauen bleibt also weiter teuer, doch wie sieht es mit dem Kauf gebrauchter Immobilien aus? Nachdem hier die Preisentwicklung jahrelang nur eine Richtung kannte, ist jetzt ein sachter Sinkflug zu erkennen. Nach Angaben der Bausparkasse LBS haben die Preise seit einem Jahr, als die Immobilien-Rallye ihren Höhepunkt erreicht hatte, im Schnitt um etwa zehn Prozent nachgegeben. Insbesondere schlecht gedämmte Häuser mit alter Heizung gehen nicht mehr so gut.
So entwickeln sich die Immobilienpreise in Bayern
Laut dem im Frühjahr veröffentlichten Marktspiegel der Sparkassen sind gebrauchte Einfamilienhäuser in den ländlichen Regionen im Norden und Osten Bayerns am günstigsten und teilweise für weniger als 300.000 Euro zu haben. In der Stadt und im Landkreis München sowie in den Landkreisen Ebersberg, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen und Starnberg liegen die Preise üblicherweise bei mindestens 1,2 Millionen Euro, eher mehr. Augsburg, das Oberallgäu, der Kreis Landsberg und Ingolstadt liegen demnach bei 800.000 Euro bis zu einer Million. Die günstigsten Gegenden in Schwaben sind in den Kreisen Günzburg und Dillingen zu finden.
Veröffentlicht wurde dieser Marktspiegel im Frühjahr. Seitdem hätten die Preise noch einmal leicht nachgegeben, so die LBS auf Anfrage unserer Redaktion.
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