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Basketball-Bundesliga: Bayern-Basketballer greifen an: "Es reicht jetzt"

Basketball-Bundesliga

Bayern-Basketballer greifen an: "Es reicht jetzt"

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    Pablo Laso, Trainer der Basketballer des FC Bayern München, bei einer Pressekonferenz.
    Pablo Laso, Trainer der Basketballer des FC Bayern München, bei einer Pressekonferenz. Foto: Christian Kunz, dpa

    Kurz vor dem Saisonstart ließen es die Basketballer von ratiopharm Ulm noch einmal krachen. Voller Stolz präsentierte der Titelverteidiger die eigens angefertigten Championship-Ringe, die sonst nur in der NBA üblich sind. Doch weil die erste deutsche Meisterschaft der Club-Geschichte für die Ulmer etwas ganz Besonderes war, ließen sich die Bosse um Geschäftsführer Thomas Stoll etwas Spezielles einfallen - wohl wissend, dass es eine ganze Weile dauern kann, bis die Ulmer wieder den Titel gewinnen.

    Denn wenn das Team von Meistertrainer Anton Gavel an diesem Mittwoch (20.00 Uhr/Dyn) gegen die Niners Chemnitz die neue Saison in der Liga der Weltmeister eröffnet, dann geht es wieder als Außenseiter an den Start. Favorit ist wieder einmal der FC Bayern Basketball, da sind sich die 18 Trainer in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur nahezu einig.

    Nach vier Spielzeiten ohne Meisterschaft wollen die Münchner in dieser Saison unbedingt wieder den Titel in der Bundesliga gewinnen. "Ich denke, es reicht jetzt", sagte Hainer am Dienstag unmissverständlich. "Wir stecken so viel Arbeit in das Projekt, da muss man auch die Früchte sehen!" Dann drehte er sich auf dem Podium zum neuen Münchner Startrainer Pablo Laso und entschuldigte sich dafür, derart Druck zu machen. "Das ist okay", antwortete der erfahrene Spanier - der die Ansprüche in München natürlich bereits kennt.

    Auch Geschäftsführer Marko Pesic wurde deutlich: "Das, was letzte Saison passiert ist - mit allem Respekt und Glückwünsche nochmal an Ulm - das darf und wird uns nicht mehr passieren." Dafür haben die Bayern in Laso einen Trainer verpflichtet, der weiß, wie man Titel gewinnt. Mit Real Madrid holte der Spanier Trophäen in Serie, nun soll er die Münchner mit einem mächtig verstärkten Team - zu dem unter anderem die drei Weltmeister Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey gehören - wieder an die Spitze führen.

    "Ich bin total begeistert, dass er jetzt in der Bundesliga arbeitet", sagte Bundestrainer Gordon Herbert (64) in einem Interview der Mediengruppe "Münchner Merkur/tz" (Dienstag). "Leute wie er und Ibaka werden der Liga sehr nützen", sagte Herbert mit Blick auf den spanischen Coach und Topeinkauf Serge

    Doch dass die Meisterschaft kein Selbstläufer wird, bekamen die Topteams Bayern München und Alba Berlin in der vergangenen Saison zu spüren. Ratiopharm Ulm gegen Telekom Baskets Bonn hieß plötzlich das Finale, in dem sich die Ulmer in vier Partien durchsetzten.

    Auch in dieser Saison hoffen die Trainer wieder auf eine spannende Runde. "Natürlich werden Alba Berlin und der FC Bayern Basketball wie jedes Jahr als Titelfavoriten gehandelt", sagte Ulms Coach Gavel. "Doch sicherlich wird es auch in diesem Jahr wieder Teams geben, die überraschenderweise oben mitmischen." Ob seine Mannschaft, die nach dem Titelgewinn viele Leistungsträger verloren hat, dazugehört, bleibt abzuwarten.

    Ein spannendes Titelrennen würde auch Göttingens neuen Trainer Olivier Foucart freuen. "Traditionell wird sich die Meisterschaft zwischen Alba Berlin und dem FC Bayern München entscheiden. Aber lasst uns hoffen, dass es wieder eine wunderschöne Cinderella-Story gibt und andere Teams sie herausfordern können", sagte der Belgier.

    Doch als klaren Favoriten sehen die Trainer den FC Bayern Basketball. "Die Bayern haben bei den Verpflichtungen richtig Gas gegeben. Sie sind hungrig darauf, den Titel wieder nach München zu holen", sagte Bundesliga-Rückkehrer Predrag Krunic vom Mitteldeutschen BC. "Die Bayern haben ihr Team auf den höchsten europäischen Standard verstärkt. Wenn sie es schaffen, die einzelnen Teile zusammenzufügen, werden sie nur schwer zu schlagen sein", sagte auch Alba-Coach Israel González.

    Die Berliner haben den größten Umbruch seit Langem hinter sich. Spieler wie Luke Sikma, sechs Jahre lang das Gesicht des Teams, Weltmeister Maodo Lo oder Jaleen Smith haben den Verein verlassen. "Es ist im Grunde wieder ein Neustart. Wir brauchen deshalb Geduld", sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi. Bundestrainer Herbert erwartet auch deshalb ein spannendes Rennen. "Ich glaube, dass es eng bleibt."

    (Lars Reinefeld, Patrick Reichardt und Manuel Schwarz, dpa)

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