Ist es der Gleiche – oder gar ein Zweiter? Im Westen Österreichs sind erneut Hinweise auf einen Bären aufgetaucht. Ein aufmerksamer Wanderer entdeckte am Sonntagabend im Bereich Rankweil-Übersaxen die Spuren eines Braunbären. Das berichtet das Bundesland Vorarlberg.
Nach der am Montag vorgenommenen Spurensicherung durch den Landeswildökologen Hubert Schatz handle es sich eindeutig um die Fährte eines Bären. „Es besteht kein Grund zur Panik. Da es sich in diesem Bereich jedoch um ein vielbegangenes Naherholungsgebiet handelt, sind bestimmte Verhaltensempfehlungen unbedingt einzuhalten“, so der Landeswildökologe in einer Mitteilung.
In dem betreffenden Gebiet sollten Wanderer
- besonders aufmerksam sein
- sich nur auf den markierten Wegen aufhalten
- Hunde an der Leine führen
- Nacht- oder Dämmerungsspaziergänge im Wald vermeiden
- Lebensmittel oder Abfälle keinesfalls im Wald, in der Nähe von Hütten oder am Waldrand zurücklassen.
Vor einer Woche hatte eine Wildkamera rund 40 Kilometer entfernt von Rankweil in Lech am Arlberg einen Braunbären aufgezeichnet. Ob es sich in beiden Fällen um das gleiche Tier handelt, ist unbekannt. Bären können auf ihren Wanderungen bis zu 20 Kilometer in zwölf Stunden zurücklegen, heißt es beim WWF.
Erneut Bär in Vorarlberg nachgewiesen
Wer den Bären und weitere Spuren von ihm entdeckt, sollte sich umgehend an die nächste Polizeidienststelle oder an den Landeswildökologen Hubert Schatz unter der Telefonnummer 0664 6255311 (Mail: hubert.schatz@vorarlberg.at) wenden.
Die nächste Bären-Population befindet sich im von Bayern etwa 120 Kilometer entfernten italienischen Trentino mit etwa 100 Tieren. Den Bären-Bestand für Kärnten und Osttirol schätzt der WWF Österreich auf fünf bis acht Bären.
Vor ziemlich genau einem Jahr konnte im Hintersteiner Tal in Bad Hindelang ein Bär nachgewiesen werden. Es war der erste Nachweis eines Bären im Allgäu seit 2019 ein Kothaufen in Balderschwang entdeckt wurde. In Vorarlberg war seit 2006 kein Bär nachgewiesen worden.
Chronologie: Bären-Sichtungen im Allgäu und Umgebung
- 22. Mai 2024: Im Gemeindegebiet von Lech am Arlberg fotografiert eine Wildkamera einen jungen Braunbären.
- 22. Mai 2023: Ein Braunbär wird im Hintersteiner Tal bei Bad Hindelang (Kreis Oberallgäu) nachgewiesen. Das Tier wird von mehreren Menschen beobachtet und fotografiert.
- 26. April 2023: Nahe Pfafflar im Tiroler Bezirk Reutte werden Haare und Kot eines Bären gefunden. (Bestätigt)
- 19. April 2023: Zwei Frauen sehen angeblich beim Wandern im Montafon in Vorarlberg einen Bären, flüchten und rufen die Polizei. (Unbestätigt)
- 18. April 2023: Bärenspuren werden im Schnee nahe Elmen im Tiroler Bezirk Reutte, nur wenige Kilometer vom Oberallgäu entfernt, entdeckt. (Bestätigt)
- 17. April 2023: In Stanzach im Lechtal fängt eine Wildkamera einen Bären ein. Außerdem werden Spuren im Schnee gefunden und ein Reh soll von einem Bären gerissen worden sein. (Bestätigt, bis auf den Riss)
- 21. April 2022: Ein Bär wird von einer Wildkamera im Pitztal im Bezirk Imst fotografiert. (Bestätigt)
- 13. Oktober 2019: Ein Braunbär tappt in eine Fotofalle nahe Lermoos im Tiroler Bezirk Reutte. (Bestätigt)
- 1. Oktober 2019: In Balderschwang im Oberallgäu findet eine Touristin Bärenkot und fotografiert ihn - zwei Wochen später bestätigt ein Experte den Fund: Es stammt von einem Bär. (Bestätigt)
- 17. Juni 2019: Im Klausenwald in Reutte in Tirol überführt eine Wildkamera den Bären. Er wird von der Presse "Klausi" getauft. (Bestätigt)
- 15. Juni 2019: Ein gerissener Rotwildkadaver wird am Tiroler Rotlechstausee (Bezirk Reutte) entdeckt. Die Vermutung liegt nahe: Das Tier könnte von einem Braunbär gerissen worden sein. (Bestätigt)