Im Juli hätten die Unternehmen in dieser Betrachtungsweise knapp 12 Prozent weniger exportiert als im Vorjahresmonat, teilten die zwei Arbeitgeberverbände bayme und vbm am Sonntag mit. "Die Nachfrage nach M+E Erzeugnissen aus Bayern sinkt", erklärte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Das lässt uns für die kommenden Monate nichts Gutes hoffen. Die Betriebe sind im Krisenmodus."
Die Mitteilung steht vor dem Hintergrund der laufenden Tarifrunde, in der die IG Metall acht Prozent mehr Lohn und Gehalt fordert. Die Arbeitgeber weisen das als unbezahlbar zurück. Im Juli hatte die bayerische Metall- und Elektroindustrie Produkte im Wert von 11,3 Milliarden Euro exportiert, das waren 4,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dieses Wachstum ist laut Arbeitgebern aber ausschließlich auf die mit der hohen Inflation verbundenen Preiserhöhungen zurückzuführen. "Der Umsatz der Betriebe erhöht sich zwar, aber die Kostensteigerungen sind noch viel höher", sagte Brossardt.
Importierte Vorleistungen seien um rund 20 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, die Einfuhrpreise für Energie um 140 Prozent gestiegen. Abgesehen davon betonte Brossardt, dass die Exportumsätze nach wie vor niedriger seien als im letzten konjunkturell guten Jahr 2018. Er appellierte an die Gewerkschaft, bei ihren Tarifforderungen "Maß und Mitte zu bewahren".
(dpa)