Ihre Schülerinnen und Schüler hat Carolin Schütze immer geliebt. "Sie waren das Tollste in meinem Beruf", sagt die Frau, Mitte 40. Aber dann, nach zwei Jahrzehnten als Lehrerin, "habe ich mir die Frage gestellt, ob mein Leben wirklich so sein soll". Die Zwänge und Vorschriften des Schulalltags, "irgendwann kam es mir vor, als hätte ich gar keine Freiheiten mehr. Ich rannte nur noch Noten hinterher", sagt Carolin Schütze, die eigentlich anders heißt. Dazu das tägliche Beurteiltwerden durch Schülerinnen und Schüler, Eltern, Fachbetreuer und die Schulleitung. "Ich fühlte einen massiven Druck. Und ich hatte das Gefühl, dass ich nicht richtig in das Schulsystem hineinpasse." Dieses Gefühl wurde übermächtig. Schütze kündigte, gab ihr Beamtenverhältnis auf Lebenszeit auf.
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