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Ausflugstipps für Schwaben und Allgäu: Diese Kleinstädte sind einen Besuch wert

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Ausflugstipps aus der Redaktion: Diese Kleinstädte sind einen Besuch wert

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    Kultur und Natur, Action und Entspannung: In den Kleinstädten der Region gibt es viel Unterschiedliches zu erleben.
    Kultur und Natur, Action und Entspannung: In den Kleinstädten der Region gibt es viel Unterschiedliches zu erleben. Foto: Thorsten Jordan, Celine Theiss, Maria Reichenauer, Peter Bauer, Wolfgang Widemann, Alice Lauria; Collage: AZ

    Historische Gebäude und ansprechende Wirtshäuser, tiefe Wälder und spannende Erlebnisse: Die Kleinstädte in der Region haben vieles, das Besucherinnen und Besucher begeistert. Aber wohin fahren, wenn die Auswahl groß und das Heraussuchen neuer Ausflüge mühsam ist? Unsere Autorinnen und Autoren verraten, wo es ihnen persönlich am besten gefällt.

    Die Breitachklamm liegt am Rand des Kleinwalsertals in Tiefenbach, einem Ortsteil der Gemeinde Oberstdorf.
    Die Breitachklamm liegt am Rand des Kleinwalsertals in Tiefenbach, einem Ortsteil der Gemeinde Oberstdorf. Foto: Celine Theiss

    Oberstdorf: Allgäu-Klischee und Ausflüge in die Natur

    Das Allgäu ist der schönste Fleck der Erde. Besonders gern bin ich in Oberstdorf, der südlichsten Gemeinde Deutschlands. Eine Stadt ist Oberstdorf eigentlich nicht, der Ort mit knapp 10.000 Einwohnern gilt offiziell als Markt. Mit seinem alpenländisch geprägten Ortskern ist er Allgäu-Klischee pur und das mag nicht nur ich.

    Oberstdorf ist Touristenort. Das hat gute Gründe: Die Landschaft ist beeindruckend und bietet jede Menge Möglichkeiten zum Spazieren, Wandern und Klettern. Da ist etwa das Fellhorn, ein 2037 Meter hoher Berg, der im Sommer vor allem dank der Alpenrosenblüte zum Besuchermagneten wird. Wer den Aufstieg nicht wagen will, kann die Seilbahn nehmen. Ich bevorzuge Wanderwege an Seen entlang oder durch tiefe Schluchten wie die Breitachklamm.

    Nach langen Wanderungen müssen Kässpatzen sein – Restaurants gibt es ausreichend und nirgends schmeckt die Allgäuer Spezialität besser als eben im Allgäu. Man merkt Oberstdorf seinen Status als Touristenort an. Trotzdem oder gerade deshalb ist jeder noch so kurze Besuch ein bisschen wie Urlaub. (Katja Brauchle)

    Das Marienmünster war bis 1803 die Stiftskirche der Augustiner-Chorherren. 
    Das Marienmünster war bis 1803 die Stiftskirche der Augustiner-Chorherren.  Foto: Thorsten Jordan

    Dießen: Drei sehenswerte Orte in einem

    Der Grund, um etwa nach Herrsching, Schondorf und Utting zu reisen, ist vor allem der Ammersee. Dießen dagegen hat noch einiges mehr als den See zu bieten. Wenngleich auch dieser Ort mit 10.600 Einwohner keine Stadt, sondern ein Markt ist, ist Dießen doch die einzige Kommune am Ammersee, deren Ortsbild städtische Züge aufweist.

    So lohnt sich nicht nur ein Spaziergang auf der neu gestalteten Seepromenade. Diesem sollte sich eine Runde durch die Fischerei (das historische Fischerviertel) anschließen. Weiter oben geht es zum Rathaus aus dem 18. Jahrhundert und über die Herrenstraße mit sehenswerten ehemaligen Handels- und Handwerkerhäusern hinauf zur wichtigsten Sehenswürdigkeit: Das Marienmünster im Stil des Rokoko war bis 1803 die Stiftskirche der Augustiner-Chorherren.

    Dießen besteht somit eigentlich aus drei Orten: der Fischerei am See, einem oberbayerischen Marktflecken und dem ehemaligen Klosterbezirk mit dem Dorf St. Georgen. All das ergibt den Charme Dießens als Sommerfrische und Künstlerort, der mit dem Schacky-Park auch einen großen Landschaftsgarten aus der Zeit um 1900 besitzt. (Gerald Modlinger)

    Spektakuläre Szenen sind immer wieder in der Thannhauser Wakeboard-Anlage zu sehen. Mutige können sich auch selbst aufs Wasser wagen.
    Spektakuläre Szenen sind immer wieder in der Thannhauser Wakeboard-Anlage zu sehen. Mutige können sich auch selbst aufs Wasser wagen. Foto: Peter Bauer

    Thannhausen: Auszeit vom Alltag mit Sport und Natur

    Das kleine Städtchen Thannhausen mit rund 6500 Einwohnern im Süden des Landkreises Günzburg hat einen hohen Freizeitwert. Neben einer Pumptrack-Anlage für Leute mit Fahrrädern, Rollern oder Skate-Ausrüstung nahe dem Stadion bietet es auch etwas für Wassersportler. Auf der Wakeboard-Anlage mit mehreren Liften an der Edelstetter Straße ist Turncable-Saison von Anfang April bis Ende Oktober. Nach Herzenslust kann man hier über Hindernisse im See springen oder sich einfach ziehen lassen.

    Für Wanderer oder Familien, die gut zu Fuß sind, gibt es eine kleine Route im Schluchtwald Hansenhohl. Der Weg schlängelt sich nah an der Stadt (Parken am Rathaus, der Weg beginnt an der Augsburger Straße, Höhe Firma LS Bau) durch ein grünes Laubwaldparadies. Hier lässt sich sofort Abschalten von Stress. Die 1,5 Kilometer lange Route lässt sich wegen Treppen und Anstiegen nicht barrierefrei bewältigen. Das geht dafür auf einem weiter abseits gelegenen Geh- und Radweg. Mitten in die Natur ist man im Hansenhohl geworfen, es lohnt sich, auf die Vogelstimmen zu hören. Für Krimifans gibt es einige Stationen, an denen sich über eine Handy-App ein Kriminalfall lösen lässt. Aber auch ohne Knobelei kann man hier eine schnelle und kostenlose Auszeit vom Alltag erleben. (Annegret Döring)

    Das Foto zeigt das Aichacher Sisi-Schloss bei der Museumsnacht.
    Das Foto zeigt das Aichacher Sisi-Schloss bei der Museumsnacht. Foto: Alice Lauria

    Aichach: Moderne Kleinstadt mit 1000-jähriger Geschichte

    Mitten im Wittelsbacher Land, strategisch gut erreichbar von München und Augsburg, liegt Aichach. Das Herz des 22.000-Einwohner-Städtchens ist die malerische Altstadt zwischen dem Oberen und dem Unteren Tor mit dem historischen Rathaus. Aichach blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück, in ausgefallenen Stadtführungen geben zum Beispiel die Stadthexe oder der Nachtwächter Einblicke in das frühere Leben der Aichacher. Im Stadtmuseum zeigt eine 15 Meter lange Collage aus Einquartierungszetteln, wie die Stadt während der Napoleonischen Kriege von mehr als 200.000 Soldaten und Offizieren förmlich überrannt wurde.

    Die Vergangenheit Aichachs ist eng mit der Geschichte der Wittelsbacher verbunden. Ab dem Jahr 1115 nannten sich die damaligen Grafen von Scheyern in Anlehnung an den Aichacher Ortsteil Wittelsbach in Pfalzgrafen von Wittelsbach um. Am Ort der heutigen Burgkirche in Oberwittelsbach befand sich bis 1209 das Stammschloss des Adelsgeschlechts, aus dem die spätere österreichische Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi, hervorging. Auch das Jagdschloss des Herzogs Max in Bayern ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Besser bekannt als Wasserschloss zu Unterwittelsbach sprechen die Aichacher liebevoll von ihrem „Sisi-Schloss“. Seit 25 Jahren im Besitz der Stadt lädt das pittoreske Anwesen jährlich zu spannenden Dauerausstellungen ein und ist als Veranstaltungsort für Märkte, Empfänge und Hochzeiten äußerst beliebt.

    Die sehr aktive Kunst- und Kulturszene Aichachs veranstaltet regelmäßige Ausstellungen und Konzerte an besonderen Orten. Alle drei Jahre taucht die Stadt bei den Mittelalterlichen Markttagen in vergangene Zeiten ein und im Herbst lockt die Museumsnacht mit bunten Lichtspielen an den Fassaden der historischen Gebäude. Das jährliche Filmfestival bringt einen Hauch von Glanz und Glamour und viele prominente Ehrengäste in die charmante Stadt an der Paar. (Alice Lauria)

    Der Luitpoldpark in Schwabmünchen ist nicht weit vom Stadtzentrum entfernt.
    Der Luitpoldpark in Schwabmünchen ist nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Foto: Maria Reichenauer

    Schwabmünchen: Ganz viel Grün direkt neben dem Stadtzentrum

    Wer diesen grünen Flecken einmal für sich entdeckt hat, wird ihn immer lieben: den großen und gepflegten Park in Schwabmünchen. Er ist weitaus mehr als nur etwas urbanes Grün mit Bäumen. Der Luitpoldpark im Westen der Stadt bietet auf einer Fläche von 13 Hektar für jeden Geschmack etwas: Wege für Spaziergänger und Jogger, Wasserläufe, Spielplätze, Niedrigseil-Klettergarten, Biergarten, Minigolfplatz, Freiluft-Foto-Ausstellung, Kneippbecken und zwischendrin eine Disc-Golf-Anlage mit 18 Bahnen.

    Vom Park mit seinen Freizeitmöglichkeiten ist es nur ein Katzensprung ins Zentrum der Stadt: Die neu gestaltete Fuggerstraße lädt zum Einkaufsbummel ein, in Cafés lässt sich eine Pause einlegen. Wer will, kann auch einen Abstecher ins Museum mit Galerie der Stadt machen. Dort gibt es immer wieder spannende Mitmachangebote für Familien. (Maximilian Czysz)

    Durch die Wemdinger Altstadt lässt es sich herrlich flanieren.
    Durch die Wemdinger Altstadt lässt es sich herrlich flanieren. Foto: Wolfgang Widemann

    Wemding: Für einen ganz entspannten Tag

    In Nordschwaben liegt eine der schönsten Städte Bayerns: Nördlingen, mit seiner uralten Stadtmauer und der historischen Altstadt. Für viele ist das aber schon kein Geheimtipp mehr. Rund eine Viertelstunde von der größten Stadt im Ries entfernt gibt es jedoch noch zwei weitere, kleinere Ziele, die einen Ausflug wert sind: Harburg an der Wörnitz mit seiner Burg über der Stadt und, besonders empfehlenswert, die Fuchsienstadt Wemding am Übergang von Ries und Frankenalb.

    Von oben betrachtet könnte man Wemding fast für eine Miniaturausgabe von Nördlingen halten: Fast rund geformt ist die Stadt umgeben von (Resten) einer Stadtmauer, ein paar der Stadttore, durch die man ins Innere der Altstadt gelangen kann, sind noch erhalten, Wohn- und Industriegebiete schließen sich an. Rund um das Zentrum erheben sich bewaldete Hügel in einer Richtung und liegt das fast flache Ries in der anderen. Und einmal vor Ort, hört sich der Dialekt auch so an wie in den restlichen Städten und Dörfern im Ries – auch wenn die Alteingesessenen sicher ein paar Unterschiede bemerken. Den Titel „Fuchsienstadt“ trägt Wemding übrigens, weil 1501 der Namensgeber der Staude hier geboren wurde, der Botaniker Leonhart Fuchs.

    Ein Tag in Wemding muss nicht durchgetaktet sein, bei nur rund 5000 Einwohnern ist die Gefahr nicht allzu groß, etwas zu verpassen. Man kann ausschlafen, sich gemütlich auf den Weg machen – in der Regel mit dem Auto oder vielleicht mit dem Fahrrad – mit dem Zug ist die Stadt nicht zu erreichen – die Fahrt durch die Hügel und Wälder genießen und vom Ortsrand zu einer kleinen Wanderung starten. Aussichtspunkte – etwa am skurrilen Kunstprojekt „Zeitpyramide“ – gibt es genügend, auch die Wallfahrtskirche Maria Brünnlein ist sehenswert. Anschließend kann man sich einfach durch die Gäßchen der Altstadt treiben lassen, etwa durch den Rennerring am Nordrand oder über den Marktplatz. Wer auf Kultur steht, besucht das Kunstmuseum Donau-Ries. Und nach Restaurants, um den Tag ausklingen zu lassen, muss man auch nicht lange suchen. (Christof Paulus)

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