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Ausbruch in Niederbayern: Zweiter Häftling aus Straubing in Österreich gefasst

Ausbruch in Niederbayern

Zweiter Straftäter aus Straubing in Österreich gefasst

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    Aus dieser Klinik in Straubing flohen die vier Straftäter. Ein zweiter Flüchtiger wurde in Österreich gefasst.
    Aus dieser Klinik in Straubing flohen die vier Straftäter. Ein zweiter Flüchtiger wurde in Österreich gefasst. Foto: Armin Weigel, dpa

    Nach der Flucht von vier Straftätern aus einer geschlossenen Einrichtung in Bayern ist ein zweiter Flüchtiger in Österreich festgenommen worden. Im August war bereits einer der vier Männer im österreichischen Bundesland Steiermark gefasst worden. Am Abend endete die Flucht eines zweiten Täters ebenfalls in der Steiermark, wie die steirische Polizei mitteilte.

    Der Mann wurde in einem Wald in der Nähe von Graz festgenommen. Zuvor hatte am Mittwoch ein Zeuge gemeldet, dass er einen weiteren Gesuchten in einem schwarzen Fahrzeug gesehen habe. Eine Alarmfahndung nach dem als gewalttätig eingestuften Mann wurde ausgelöst. Der Festgenommene befindet sich in Haft. Er werde nun zu Delikten befragt, die er auf der Flucht mutmaßlich begangen habe, teilte die Polizei mit. Zusätzliche Details wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgegeben.

    Wie die vier Häftlinge in Straubing fliehen konnten

    Vier Straftäter waren am 17. August aus dem Bezirkskrankenhaus Straubing entkommen. Dabei hatten sie einen Klinikmitarbeiter überwältigt und mit dem Tode bedroht, um die Öffnung einer Pforte zu erzwingen. Sie sind laut Polizei aufgrund von Eigentums- und Betäubungsmitteldelikten im Maßregelvollzug des BKH und gelten als gefährlich.

    Zuletzt durchsuchten Ermittler Ende August zwei Wohnungen in Nordrhein-Westfalen auf der Suche nach einem der Flüchtige. Bei der Prüfung möglicher Kontakte aus dem Umfeld der Männer war die Polizei auf die Adressen in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) gestoßen. Der Gesuchte wurde dort jedoch nicht gefunden.

    Die Flucht der vier Männer hat bayernweit eine Debatte über die Sicherheit der Unterbringung von gefährlichen Straftätern ausgelöst. Politiker verschiedener Parteien forderten eine detaillierte Aufarbeitung. Die vier Männer, die aus dem BKH Straubing geflohen sind, stammen aus dem Drogenmilieu. Drei der Männer waren offenbar bereits vor ihrer Flucht auffällig geworden. Das Bezirkskrankenhaus Straubing ist eine forensische Klinik. Im Vergleich zu einer allgemeinen Psychiatrie gelten diese Einrichtungen wie ein Hochsicherheitstrakt, sagen Experten. Was die Sicherheitsvorkehrungen betrifft, unterscheide sich eine solche Einrichtung kaum von einem Gefängnis.

    Immer wieder gelingt Häftlingen in Bayern die Flucht aus dem Gefängnis

    Erst am Dienstag ist einem Häftling in Mittelfranken die Flucht gelungen – allerdings nur vorübergehend. Der Mann konnte bei einem Arztbesuch entkommen. Nur wenig später nahm die Polizei den 44-Jährigen aber bei einem Waldstück im Landkreis Ansbach wieder fest. Vor knapp vier Wochen war im niederbayerischen Plattling ein 24-Jähriger bei einem Kinobesuch während eines Freigangs entwischt. Im März gelang einem 47-Jährigen, der in der JVA Gablingen im Landkreis Augsburg inhaftiert war, bei einer Behandlung im Krankenhaus eine spektakuläre Flucht. Eineinhalb Tage später wurde er gefasst.

    Besonders in Erinnerung geblieben ist ein Fall aus Günzburg. Dort hatten im September 2019 zwei Männer eine Mitarbeiterin des BKH bedroht und waren anschließend geflohen. Die Polizei suchte lange Zeit erfolglos nach den beiden. Auch ein Fahndungsaufruf in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ half nicht zum Durchbruch. Erst nach vier Monaten nahm das LKA einen der Männer in Malaga fest. Der zweite Straftäter ist bis heute auf freiem Fuß. (lyn/dpa)

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