Matthias Lorentzen weiß jetzt, dass man mit dreieinhalb Stunden Schlaf auch irgendwie durch den Tag kommt. Die letzten Whatsapp-Nachrichten schreibt der 44-Jährige in den Tagen vor der großen Augsburger Demokratie-Demonstration nachts gegen zwei, die ersten Absprachen am Morgen trifft er ab 5.30 Uhr. So ähnlich geht das seit drei Wochen. Am Tag vor der Kundgebung gegen rechts und für Vielfalt und Demokratie, zu der mehrere Tausend Menschen erwartet werden, quillt Lorentzens Terminplan endgültig über. Auf seinem schwarzen Stadtrad mit dem Kinder-Fahrradanhänger macht er derzeit ganz schön Kilometer. "Technische Abnahmen, später noch zum Fernsehen für ein Interview und dann, wenn irgendwie Zeit bleibt, bei der Plakatbastelaktion des Stadtjugendrings vorbeischauen", zählt er auf und wirkt trotzdem entspannt. Und dann ist da noch der Ärger um die Rednerinnen und Redner bei der Kundgebung an diesem Samstag.