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Augsburg: Trauer um den früheren Augsburger Rabbiner Henry G. Brandt

Augsburg

Trauer um den früheren Augsburger Rabbiner Henry G. Brandt

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    Henry G. Brandt lebte zuletzt mit seiner Familie in der Schweiz.
    Henry G. Brandt lebte zuletzt mit seiner Familie in der Schweiz. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa

    Er zählte zu den bekanntesten Rabbinern Deutschlands – am Montag ist der in München geborene NS-Zeitzeuge und Augsburger Ehrenbürger Henry G. Brandt im Alter von 94 Jahren in Zürich gestorben.

    Über Jahrzehnte hinweg habe Brandt „mit Klugheit und einem großen Wissen den jüdisch-christlichen Dialog geführt“, er habe „immer wieder Brücken zu den Kirchen geschlagen“, betonte am Dienstag Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

    Brandt galt für die jüdisch-deutsche Gemeinschaft als eines der „wichtigsten Gesichter“

    Als eines der „wichtigsten Gesichter“ der jüdisch-deutschen Gemeinschaft und eine ihrer „eindringlichsten Stimmen“ bezeichnete ihn die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch. Brandt sei einer der letzten Zeitzeugen der NS-Zeit in München gewesen, „sein Tod ist daher ein besonderer Verlust.“

    Als Rabbiner tourte Henry G. Brandt quer durch Europa

    1927 in München geboren, floh Brandt 1939 mit seinen Eltern über Großbritannien nach Palästina. Er diente im israelischen Unabhängigkeitskrieg als Offizier, studierte im nordirischen Belfast Wirtschaftswissenschaften und absolvierte in London schließlich ein Rabbinatsstudium.

    Seine Tätigkeit als Rabbiner führte ihn quer durch Europa (Leeds, Genf, Zürich, Göteborg), ehe er 1983 als Landesrabbiner von Niedersachsen nach Deutschland zurückkehrte. Von 2004 bis 2019 war Brandt Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands und von 2005 bis 2019 Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg.

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