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Augsburg: Anklage wegen Angriff auf israelische Flagge vor Rathaus

Augsburg

Anklage wegen Angriff auf israelische Flagge vor Rathaus

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    Die israelische Flagge weht im Wind.
    Die israelische Flagge weht im Wind. Foto: Hendrik Schmidt, dpa (Symbolbild)

    Einem 18-Jährigen wird vorgeworfen, am 13. Oktober am Augsburger Rathausplatz auf den Fahnenmast geklettert und die Fahne heruntergerissen zu haben.

    Danach soll der Mann versucht haben, die Flagge anzustecken. Dem zweiten, ebenfalls 18 Jahre alten Angeschuldigten werde vorgeworfen, die Tat gefilmt zu haben, um das Video in sozialen Netzwerken zu verbreiten, berichtete Oberstaatsanwalt Andreas Dobler am Freitag. Mehrere Medien hatten zuvor über die Anklage berichtet.

    Wegen des Alters der beiden Heranwachsenden wurde die Anklage vor dem Jugendrichter des Amtsgerichts Augsburg erhoben. Das Gericht muss nun entscheiden, ob der Fall öffentlich verhandelt wird. Der mutmaßliche Haupttäter wurde wegen Verletzung von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten sowie Sachbeschädigung angeklagt, der zweite Mann wegen Beihilfe zu der Tat.

    Die Tat hatte bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt, insbesondere weil eine couragierte Passantin eingriff und ein Verbrennen der Fahne verhinderte. Ein Video vom Eingreifen der Frau wurde vielfach verbreitet.

    Wenige Tage später wurde wieder eine Israel-Flagge am Rathausplatz in Augsburg herabgerissen. Zeugen beobachteten erneut zwei Männer. Nach Angaben der Polizei sind in diesem Fall aber bislang keine Verdächtigen ermittelt.

    Die Stadt Augsburg hat angekündigt, dass in den kommenden Wochen die aus Solidarität mit Israel wegen des Terrorangriffs der Hamas gehisste Flagge nicht mehr aufgehängt wird, ebenso wie die Nationalfahne der Ukraine. Stattdessen sollen Flaggen aufgezogen werden, die generell für Frieden werben. "Die israelische sowie die ukrainische Flagge werden anlassbezogen weiterhin gehisst", betonte die Stadt.

    Dennoch hatte die Ankündigung, die israelische Flagge abzuhängen, für erhebliche Kritik an der Stadtverwaltung gesorgt. Unter anderem der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, kritisiert die Stadt.

    (dpa)

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