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Schwaben: Afghanische Ortskräfte erhalten eine neue Heimat in der Region

Schwaben

Afghanische Ortskräfte erhalten eine neue Heimat in der Region

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    Immer mehr Ortskräfte kommen nach Deutschland.
    Immer mehr Ortskräfte kommen nach Deutschland. Foto: M. T./Bundeswehr, dpa

    „Der Druck ist groß“, sagt Karl-Heinz Meyer. Der Sprecher der Regierung von Schwaben neigt von seinem Naturell her nicht zu Übertreibungen. Er meint damit, dass sie angehalten sind, afghanischen Ortskräften schnell Unterkünfte anzubieten. Jenen Menschen, die für die Bundeswehr und andere deutsche Organisationen und Behörden in ihrem Heimatland im Einsatz waren; jenen, die seit der Machtübernahme der Taliban vor gut einem Jahr um ihr Leben fürchten müssen; jenen, die trotz Zusage der deutschen Politik nach dem Rückzug der Bundeswehr nicht mehr rechtzeitig aus dem Land gebracht worden sind, deren neue Machthaber in den Ortskräften Verräter sehen.

    In diesen Landkreisen und Städten sind die Ortskräfte aus Afghanistan untergebracht

    Seit Mai 2021 ist dann doch noch einiges nachgeholt worden. Nach Schwaben sind seit Mitte Mai des vergangenen Jahres bis jetzt (Stichtag: 19. August) 518 Personen gebracht worden. In den ersten knapp acht Monaten dieses Jahres liegt die Zahl bei 332. In neun der 14 schwäbischen Landkreise und kreisfreien Städte haben die Ortskräfte mit ihren Angehörigen zumindest vorübergehend eine neue Heimat gefunden. Untergebracht sind sie in Übergangswohnheimen der Regierung in den

    Regierungsvizepräsidentin Sabine Beck rechnet bis Ende dieses Jahres mit weiteren 360 afghanischen Ortskräften samt Familienmitgliedern. „Wir geben unser Bestes“, sagt sie. Anders als bei den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine geht man bei den Afghanen davon aus, dass sie dauerhaft bleiben. Mit der Aufnahmezusage ist eine Aufenthaltserlaubnis verbunden, die auch den Zugang zu Sozialsystemen ebnet und zur Aufnahme einer Arbeit berechtigt.

    3809 Ortskräfte sind in Bayern angekommen

    Die Einreise wird koordiniert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). 3809 Personen sind nach Auskunft der Behörde bislang in den Freistaat gekommen – aufgeteilt in Ortskräfte und besonders gefährdete Personen. Die Liste der Aufnahmezusagen umfasst aktuell bundesweit, Familienangehörige eingerechnet, 23.925 Personen – davon seien 75 Prozent eingereist. Die Einreise-Quote bei den besonders schutzbedürftigen Personen liegt demnach bei 56 Prozent. Mit jenem Personenkreis sind etwa Journalisten, Menschenrechtlerinnen sowie Mitarbeitende von Nichtregierungsorganisationen gemeint. Die Gesamtzahl auf dieser Liste beträgt laut Bamf schätzungsweise knapp unter 12.000.

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