Seine Verhaftung hat Denzel Hayes wohl das Leben gerettet. Im vergangenen Jahr hatte der Liberianer Schlepper in Libyen gefunden, die sich bereiterklärten, ihn per Boot von dort nach Italien zu schleusen – obwohl er damals völlig mittellos war. Zehn Migranten hatte Hayes zum Hafen in Bengasi gebracht, die je 1500 Dollar für die Überfahrt zahlten. Im Gegenzug durfte er umsonst an Bord des Schlauchbootes. Doch statt wie geplant in Deutschland sitzt der Migrant nun in einem Transitzentrum der UN-Agentur "Internationale Organisation für Migration" (IOM) in Libyens Nachbarland Niger – eine Zwischenstation auf dem von der IOM organisierten Rückweg in seine Heimat Liberia.