Auf den ersten Blick kann man die Asiatische Tigermücke leicht mit anderen Mückenarten verwechseln. Sie ist allerdings etwas kleiner als heimische Arten, oft keinen Zentimeter groß. Über ihren schwarzen Körper ziehen sich weiße Streifen – diesem Muster verdankt die Asiatische Tigermücke ihren Namen.
Das Insekt stammt ursprünglich aus Südostasien. Durch Globalisierung und Klimawandel hat es die Asiatische Tigermücke in den vergangenen Jahren allerdings geschafft, sich auf der ganzen Welt anzusiedeln, auch in Deutschland. In diesem Jahr waren die sehr feuchten Perioden im Frühjahr und Sommer ideal für ihre Vermehrung. Was sie gefährlicher als andere Arten macht: Sie kann unter Umständen Infektionskrankheiten übertragen. Um ihre Verbreitung möglichst klein zu halten, hat die Stadt München 2020 mit einem Monitoring der Asiatischen Tigermücke begonnen.
Asiatische Tigermücke verbreitet sich in München immer weiter
Das Gesundheitsreferat hat an insgesamt acht Standorten in der Stadt Tigermückenfallen installiert. Das sind vor allem Stellen, an denen das Insekt bereits gefunden wurde. Es gibt zwei verschiedene Fallentypen: Beim einen bleibt die Mücke an einer Klebekarte hängen, beim anderen wird sie über einen Lockstoff angelockt und über einen Trichter in einen Fangbeutel eingesaugt. Die Fallen werden alle zwei Wochen ausgewertet. Das Ergebnis: Es werden immer mehr der Mücken.
Knapp 70 Tigermücken hat das Gesundheitsreferat im vergangenen Jahr gefangen, die meisten in den Stadtteilen Laim und Hadern. „Trotz intensiver Bekämpfungsmaßnahmen in betroffenen Gebieten breitet sich die Tigermücke kontinuierlich weiter aus“, teilt das Gesundheitsreferat auf Anfrage mit. Man gehe davon aus, dass die Asiatische Tigermücke „mittelfristig ein fester Bestandteil der Stechmückenpopulation in München und ganz Bayern werden könnte“.
Auch andere Städte und Landkreise betreiben ein solches Monitoring. Aus gutem Grund, denn unter bestimmten Umständen kann die Tigermücke Infektionskrankheiten wie das Chikungunya-, das Dengue- oder das Zika-Fieber übertragen. Bislang gilt das in Deutschland allerdings als unwahrscheinlich. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) kann eine Übertragung von Krankheiten in der Zukunft jedoch nicht ausgeschlossen werden. Zumal die Stiche der Asiatischen Tigermücke auch so ärgerlich genug sind. Sie ist im Vergleich zu anderen Arten auch tagsüber aktiv und sehr aggressiv. Ihre Stiche sind meist schmerzhafter als die Stiche anderer Mücken, die Einstichstelle schwillt oft an.
Bürger können bei der Bekämpfung der Tigermücke helfen
Das Insekt legt seine Eier gerne an kleinen stehenden Wasserflächen ab, etwa in Eimern, Gießkannen oder Untersetzern von Pflanzentöpfen. Die Eier sind sehr widerstandsfähig gegenüber Trockenphasen und können auch Frost überstehen. Um die Verbreitung der Tigermücke zu verlangsamen, setzt das Gesundheitsreferat auf die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger.
Diese sollten beachten: Im Idealfall bietet man den Insekten keinen Platz zu brüten. Flächen, in denen sich Wasser sammeln könnte, sollten vermieden werden. Gefäße wie Eimer sollten kopfüber oder abgedeckt gelagert werden, Regentonnen sollten mit einem engmaschigen Netz überspannt werden. Sowie: Untersetzer für Pflanzentöpfe sollten mit Sand oder Kies befüllt werden. Zusätzlich sollten mögliche Brutstätten für Eier der Tigermücke regelmäßig gereinigt werden, damit das Insekt dort keine Eier ablegen kann. Wer eine auffällige Mücke entdeckt, bei der es sich um eine Asiatische Tigermücke handeln könnte, kann das tote Insekt zur Untersuchung an das LGL in Oberschleißheim schicken.
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